Südlich von Großenhain hat der Abriss der gesperrten Brücke über die B101 begonnen. Lars Roßmann, Abteilungsleiter Ingenieurbau und Innovation beim Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV), erklärte vor Ort, dass die Arbeiten rund um die Uhr stattfinden und voraussichtlich bis Sonntag, den 24. Dezember, abgeschlossen sein sollen. Die Brücke wurde am Mittwoch nach einer Sonderprüfung, die eine Gefährdung der Tragfähigkeit feststellte, für den gesamten Verkehr gesperrt. Das LASuV begründete die Sperrung mit dem Zustand des Bauwerks, vorhandenen Rissen und den Ergebnissen entnommener Proben, die auf eine instabile Tragfähigkeit hindeuteten. Wie die „Zeit“ berichtet, hatte eine Sonderprüfung am Mittwoch die Notwendigkeit der Sperrung ergeben (Zeit Online, 19.12.2024).
Der Fahrzeugverkehr wird über die S81 und die S177 umgeleitet. Auch die Bahnstrecke Dresden-Berlin, die unter der Brücke hindurchführt, ist von der Sperrung betroffen. Züge werden bis zum voraussichtlichen Ende der Abrissarbeiten am 24. Dezember über Priestewitz umgeleitet. Laut Radio Dresden führt dies zu einer Fahrzeitverlängerung von 10 bis 15 Minuten (Radio Dresden, 18.12.2024). Der MDR meldete, dass die Sperrung der Bahnstrecke am Mittwoch um 18 Uhr in Kraft trat (Tagesschau, 18.12.2024).
Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit der Überprüfung zahlreicher Brücken in Sachsen nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden. Das LASuV untersucht insgesamt 19 Brücken genauer, die eine ähnliche Bauweise aufweisen und möglicherweise das gleiche Problem haben könnten – den in den 1960er bis 1980er Jahren verbauten Hennigsdorfer Spannstahl (LASuV, 18.12.2024). T-online berichtete, dass bereits Anfang November die Elbbrücke in Bad Schandau wegen Längsrissen im Unterspannband gesperrt wurde, und Anfang Dezember folgte eine weitere Brücke (t-online, 18.12.2024).