18.12.2024
Baugenehmigungen im Sinkflug Wohnungsbaukrise verschärft sich

Deutscher Immobilienmarkt: Baugenehmigungen im Oktober weiterhin im Sinkflug

Der negative Trend bei den Baugenehmigungen in Deutschland setzt sich fort. Im Oktober wurden nur 18.800 Wohnungen genehmigt, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Oktober des Vorjahres. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/18/zahl-der-baugenehmigungen-sinkt-auch-im-oktober-kraeftig) berichtet, dass sich die Krise im Wohnungsbau damit weiter verschärft.

Betrachtet man die Entwicklung der ersten zehn Monate des Jahres 2024, so zeigt sich die anhaltende Problematik deutlich: Von Januar bis Oktober wurden insgesamt 175.800 Wohnungen genehmigt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen Rückgang von fast 20 Prozent (19,5 Prozent). Das von der Bundesregierung formulierte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr rückt damit in immer weitere Ferne. Auch das Tageblatt (https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Zahl-der-Baugenehmigungen-sinkt-auch-im-oktober-kraeftig-625612.html) thematisiert den anhaltenden Abwärtstrend und nennt steigende Finanzierungs- und Baukosten als wesentliche Gründe für die Investitionszurückhaltung.

Die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen beziehen sich sowohl auf Neubauwohnungen als auch auf Umbauten bestehender Gebäude. Besonders stark vom Rückgang der Baugenehmigungen im Oktober betroffen sind Einfamilienhäuser mit einem Minus von knapp einem Viertel (23,6 Prozent) auf 31.800. Auch bei den Zweifamilienhäusern gab es einen Rückgang um 13,6 Prozent auf 10.700 genehmigte Wohnungen. Sogar bei Mehrfamilienhäusern, die den größten Anteil der Baugenehmigungen stellen, ist ein deutlicher Rückgang von gut 22 Prozent auf 92.000 Wohnungen zu verzeichnen. Ähnliche Zahlen hatte das Statistische Bundesamt bereits im August veröffentlicht, die auch von der Tagesschau (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/wohnungsbau-genehmigungen-100.html) aufgegriffen wurden. Damals wurde ein Rückgang der Baugenehmigungen um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gemeldet.

Die anhaltende Krise im Wohnungsbau wird von Branchenverbänden mit großer Besorgnis beobachtet. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), bewertet die aktuelle Entwicklung als enttäuschend und sieht Deutschland auf dem Niveau von 2012 zurückfallen. Er fordert politische Maßnahmen zur Förderung des bezahlbaren Wohnens, einen Bürokratieabbau und eine Begrenzung staatlicher Bauauflagen. Haufe (https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/marktanalysen/zahl-der-baugenehmigungen-sinkt-weiter_84324_438242.html) zitiert den ZIA, der die Situation als außergewöhnlich bezeichnet und entsprechende Maßnahmen fordert. Auch der GdW bewertet die Lage als alarmierend und spricht sich für weitergehende Reformen der Bauvorschriften sowie ein Zinsprogramm für den bezahlbaren Wohnungsbau aus.

Die sinkenden Baugenehmigungszahlen verdeutlichen die Probleme auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Steigende Zinsen, hohe Baukosten und bürokratische Hürden verstärken die Krise. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Politik ergreifen wird, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken und das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich zu erreichen.

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