4.11.2024
Bayerische Abgeordnete werben mit Tattoos für Organspende

Aktion für mehr Organspenden: Bayerische Abgeordnete schließen sich Tattoo-Initiative an

Mehrere bayerische Landtagsabgeordnete planen, sich demnächst ein Tattoo stechen zu lassen, um auf das wichtige Thema Organspende aufmerksam zu machen. Wie die Zeit (ZEIT ONLINE, 4. November 2024) berichtet, kündigte der Freie-Wähler-Abgeordnete und Patientenbeauftragte der Staatsregierung, Thomas Zöller, diese Aktion an. Zöller betonte gegenüber dem „Münchner Merkur“, dass es darum gehe, das Thema Organspende in die öffentliche Diskussion zu bringen und die Aufmerksamkeit dafür zu erhöhen.

Diese Initiative folgt dem Beispiel von Bundestagsabgeordneten, die bereits im Mai eine ähnliche Aktion durchführten. Zöller hat die bayerische Aktion gemeinsam mit dem Verein „Junge Helden“ initiiert. Mehrere Landtagsabgeordnete haben bereits ihre Teilnahme zugesagt, jedoch stehen Rückmeldungen aus einigen Fraktionen noch aus.

Das Tattoo als Symbol der Spendenbereitschaft

Das Tattoo besteht aus zwei Halbkreisen, die zusammen einen Kreis bilden und soll den Willen zur Organspende symbolisieren. Es gibt verschiedene Variationen des Designs und jeder Teilnehmer kann selbst entscheiden, wo er sich das Tattoo stechen lässt. Zöller plant, das Tattoo auf der Innenseite seines Oberarms zu tragen. Die Idee für das Tattoo stammt vom Verein „Junge Helden“, der damit die Spendenbereitschaft der Träger sichtbar machen möchte.

Organspendebereitschaft in Deutschland weiterhin gering

Die Bereitschaft zur Organspende ist in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor gering. Wie Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation, kürzlich feststellte, ist keine signifikante Trendwende erkennbar. Deutschland empfängt weiterhin mehr Organe aus dem Verbund Eurotransplant, als es selbst zur Verfügung stellt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 gab es in Deutschland 714 postmortale Organspender, verglichen mit 718 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig wurden 2.314 Organe transplantiert, im Vergleich zu 2.283 im Vorjahreszeitraum.

Ähnliche Aktionen fanden auch im Bundestag statt, wie diverse Medien berichteten (z.B. SPIEGEL Online, 16. Mai 2024, BILD, 17. Mai 2024). Der Verein "Junge Helden" (junge-helden.org/optink) steht hinter der "OptInk"-Kampagne und wirbt für das Tattoo als Zeichen der Organspendebereitschaft.

Quellen:

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