7.11.2024
Bayerische Bischofskonferenz: Sonntagsschutz, Synode und Ukraine-Flüchtlinge

Die bayerischen Bischöfe und der Schutz des Sonntags

Die bayerischen Bischöfe haben sich erneut für den Schutz des freien Sonntags ausgesprochen. Wie die Zeit (Zeit Online, 07.11.2024) berichtet, betonte Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, die gesellschaftliche, kulturelle und spirituelle Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags. "Wer den Sonntag schädigt, schädigt die Natur und die Würde des Menschen", so Marx laut dpa (Süddeutsche Zeitung, 07.11.2024). Die Freisinger Bischofskonferenz tagte zwei Tage lang in München, um über aktuelle Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft zu beraten.

Ein zentraler Punkt der Beratungen war die Ablehnung des sonntäglichen Betriebs von digitalen Kleinsupermärkten ohne Personal. Die Bischöfe sehen darin eine Aushöhlung des Sonntagsschutzes, der im Grundgesetz verankert ist und nicht nur die Arbeitsruhe, sondern auch die seelische Erhebung gewährleisten soll. Der Sonntag müsse sich deutlich von der Geschäftigkeit des Werktags unterscheiden, so die Argumentation der Bischöfe. Dies steht im Kontrast zu einem Beschluss des Kabinetts vom vergangenen Juli, der die durchgängige Öffnung solcher Kleinstsupermärkte mit maximal 150 Quadratmetern Verkaufsfläche erlaubt.

Neben dem Sonntagsschutz war die kürzlich abgeschlossene Weltsynode in Rom ein weiteres Thema der Konferenz. Bischof Stefan Oster (Passau) und Bischof Bertram Meier (Augsburg) informierten ihre Kollegen über die Ergebnisse der Synode. Das Abschlussdokument und das Ziel einer synodalen Kirche wurden diskutiert. Kardinal Marx äußerte sich (Stern, 07.11.2024) zu einem Schreiben von Bischöfen aus Passau, Eichstätt und Regensburg, das gemeinsam mit Kardinal Woelki (Köln) verfasst und der Synodale Weg darin scharf kritisiert wurde. Marx gab an, den Inhalt des Schreibens nicht zu kennen.

Die Situation der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in Bayern war ebenfalls Gegenstand der Beratungen. Kardinal Marx tauschte sich mit Bohdan Dzyurakh, dem Apostolischen Exarchen der Ukrainisch griechisch-katholischen Kirche in Deutschland und Skandinavien, aus. Angesichts der 158.000 Flüchtlinge in Bayern betonte Marx die Notwendigkeit, (Stern, 07.11.2024) davon auszugehen, dass viele Ukrainer in Bayern bleiben und hier ihre Zukunft sehen werden.

Die Freisinger Bischofskonferenz vertritt die sieben bayerischen Erzdiözesen und Diözesen Bamberg, München und Freising, Augsburg, Eichstätt, Passau, Regensburg und Würzburg sowie das Bistum Speyer. Das Treffen begann am Dienstagabend, die Beratungen starteten am Mittwoch.

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