Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Scott Bessent für das Amt des Finanzministers nominiert. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, soll der Hedgefonds-Manager eine Schlüsselrolle in Trumps zweiter Amtszeit einnehmen und dessen wirtschaftspolitische Agenda umsetzen. Diese beinhaltet unter anderem Steuersenkungen, Deregulierung und eine protektionistische Handelspolitik mit höheren Importzöllen.
Bessent, Gründer der Key Square Group und ehemaliger Chief Investment Officer bei Soros Fund Management, gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Seine Nominierung ist nicht unumstritten. Wie diverse Medien, darunter Antenne Bayern, berichten, hatten Wirtschaftsexperten Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Trumps Wirtschaftsplänen geäußert. Steuersenkungen könnten den Staatshaushalt belasten und neue Importzölle zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen. Bessent selbst hat Trumps Vorschläge in der Vergangenheit verteidigt. Zu seinen Zielen gehören die Erhöhung der US-Erdölproduktion, die Reduzierung des Haushaltsdefizits und der Abbau von Regulierungshürden.
Die Personalie Bessent sorgte auch innerhalb der Republikanischen Partei für Diskussionen. Wie die NZZ berichtet, war Bessents frühere Tätigkeit für den liberalen Investor George Soros, ein Feindbild der amerikanischen Rechten, ein Kritikpunkt für einige Hardliner. Auch der Tech-Milliardär Elon Musk, der Trump nahesteht, soll Bessent kritisch gegenübergestanden haben. Wie das Handelsblatt berichtet, hatte sich auch der Trump-Vertraute Howard Lutnick für das Amt des Finanzministers beworben und wurde dabei von Musk unterstützt. Trump entschied sich jedoch, Lutnick als Handelsminister zu nominieren.
Die Auswahl des Finanzministers war Teil einer Reihe von Personalentscheidungen, die Trump in den letzten Tagen traf. Wie der Tages-Anzeiger berichtet, sollen weitere Posten mit loyalen Trump-Anhängern besetzt werden, was in den USA für Unruhe und Widerstand sorgt. So soll der radikale Kongressabgeordnete Matt Gaetz Justizminister werden, während der Senator J.D. Vance das Amt des Vizepräsidenten übernehmen soll.
Die Suche nach einem Finanzminister gestaltete sich laut InvestmentWeek als komplexer Prozess. Auch Kevin Warsh und Marc Rowan waren im Rennen. Die endgültige Entscheidung für Bessent unterstreicht die Bedeutung, die Trump der Umsetzung seiner wirtschaftspolitischen Agenda beimisst. Der neue Finanzminister wird eine Schlüsselrolle auf den globalen Finanzmärkten spielen, insbesondere da die USA der größte Staatsanleihen-Markt sind.
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