Elektroautos, die ihren Strom selbst erzeugen, gewinnen an Bedeutung. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, erleben Hybrid-Fahrzeuge mit sogenanntem „Range Extender“ in China einen starken Verkaufsanstieg. Diese Technologie, bei der ein eingebauter Generator die Batterie lädt und so die Reichweite erhöht, wird auch von Herstellern wie BYD, Volkswagen und Stellantis, insbesondere in den USA, eingesetzt. Während der „Range Extender“ lange als Nischenprodukt galt, wird er nun von einigen als zukunftsweisende Technologie im E-Auto-Markt gesehen.
Die Funktionsweise des bidirektionalen Ladens, bei dem die Batterie nicht nur geladen, sondern auch entladen wird, um Strom beispielsweise an das Hausnetz abzugeben, wird vom ADAC erläutert. Elektroautos fahren mit Gleichstrom (DC), während im Haushalt Wechselstrom (AC) verwendet wird. Daher ist für das bidirektionale Laden ein Gleichrichter zum Laden und ein Wechselrichter zum Entladen der Batterie notwendig. Der ADAC unterscheidet drei Varianten: Vehicle-to-Load (V2L), bei der Geräte direkt am Auto angeschlossen werden, Vehicle-to-Home (V2H) für die Stromversorgung des Hauses und Vehicle-to-Grid (V2G) für die Einspeisung ins öffentliche Netz. Verschiedene Hersteller bieten bereits Modelle mit V2L-Funktion an, während V2H und V2G noch in der Entwicklung sind.
Die Kombination aus Elektroauto und Photovoltaikanlage (PV-Anlage) bietet laut ADAC ökonomische und ökologische Vorteile. Der selbst erzeugte Solarstrom kann zum Laden des E-Autos genutzt werden, was die Stromkosten senkt und die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage erhöht. Allerdings müssen die Größe der PV-Anlage, die Energiesteuerung und die Technik des E-Autos aufeinander abgestimmt sein. Der ADAC betont, dass die optimale Nutzung des Solarstroms eine Herausforderung darstellt, da die Stromproduktion von der Sonneneinstrahlung abhängt und das Auto nicht immer zum Laden verfügbar ist. Ein Energiemanagement-System kann die Steuerung des Ladevorgangs automatisieren und den PV-Überschuss optimal nutzen.
Wie Efahrer.chip.de erklärt, ist für die Nutzung des E-Autos als Stromspeicher eine bidirektional ladefähige Batterie notwendig. Diese ermöglicht den Stromfluss in beide Richtungen, vom Netz zur Batterie und umgekehrt. Neben der Batterie müssen auch weitere Komponenten wie Wallbox, Ladekabel und Stecker die Smart-Grid-Technologie unterstützen. In Japan wird diese Technologie bereits erfolgreich eingesetzt, um Haushalte mit Strom aus E-Auto-Batterien zu versorgen. Efahrer.chip.de hebt die Vorteile der Kombination aus E-Auto als Stromspeicher und PV-Anlage hervor, da der selbst erzeugte Strom direkt genutzt oder gespeichert werden kann, anstatt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen.
Autobild.de berichtet über die steigende Zahl von E-Autos in Deutschland, die bidirektionales Laden ermöglichen. Laut einer Berechnung von E.ON könnten rund 166.000 E-Autos bis zu 1,75 Millionen Haushalte für zwölf Stunden mit Strom versorgen. Für das bidirektionale Laden sind ein Wechselrichter im Auto, eine geeignete Wallbox und ein intelligentes Energiemanagement im Haus notwendig. Autobild.de listet verschiedene E-Auto-Modelle auf, die bidirektionales Laden unterstützen, und betont die Bedeutung dieser Technologie für die Stabilisierung des Stromnetzes, insbesondere bei schwankender Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.
EnBW betont in ihrem Blogbeitrag die Bedeutung von bidirektionalem Laden für die Energiewende. Elektroautos könnten durch die Speicherung und Abgabe von Strom dazu beitragen, die Schwankungen der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien auszugleichen. V2H ermöglicht die Nutzung des E-Autos als Stromspeicher für den Haushalt, während V2G die Einspeisung ins öffentliche Netz ermöglicht. EnBW hebt die Vorteile des bidirektionalen Ladens hervor, wie die bessere Nutzung erneuerbarer Energien, die Senkung der Stromkosten und die Möglichkeit, das E-Auto als Notstromquelle zu nutzen.
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