Der Technologiekonzern Bosch verkürzt die Arbeitszeit für Tausende Beschäftigte in Deutschland. Wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte, sind rund 10.000 Mitarbeitende von der Arbeitszeitrückführung betroffen. Betroffen sind unter anderem die Standorte Abstatt, Holzkirchen, Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen, Hildesheim, Leonberg, Renningen, Schwäbisch Gmünd und Gerlingen-Schillerhöhe. Die „Zeit“ berichtete darüber am 23. November 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/bosch-verkuerzt-arbeitszeit-bei-beschaeftigten-in-deutschland). Die meisten betroffenen Mitarbeiter haben bisher Verträge mit einer Wochenarbeitszeit von 38 bis 40 Stunden. Mit der Verkürzung der Arbeitszeit sinkt auch das Gehalt entsprechend. Bosch hatte die Maßnahme teilweise bereits in der Vergangenheit angekündigt.
Die Automobilbranche befindet sich in einer Krise, die auch Zulieferer wie Bosch stark trifft. Neben der Arbeitszeitverkürzung plant das Unternehmen, wie dpa berichtet, weltweit bis zu 5.550 Stellen abzubauen, davon 3.800 in Deutschland.
Der Betriebsrat kritisiert die Arbeitszeitverkürzung scharf. Frank Sell, Betriebsratschef der Zuliefersparte und stellvertretender Aufsichtsratschef des Stiftungsunternehmens, bezeichnete die Entscheidung des Unternehmens als „einseitigen Eingriff in das Entgelt der Beschäftigten“ und „neuen Tiefpunkt“ in der Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung. Er kündigte Widerstand auf allen Ebenen an, wie unter anderem die Saarbrücker Zeitung berichtet (https://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/bosch-verkuerzt-arbeitszeit-bei-beschaeftigten-in-deutschland_aid-121411227).
Auch bei der Bosch-Tochter Bosch Engineering wurde die Arbeitszeit bereits reduziert. Dort arbeiten 2.300 Beschäftigte seit Oktober 37 statt 40 Stunden pro Woche. Zum Jahreswechsel soll die Arbeitszeit dort erneut auf 36 Stunden reduziert werden, wie das manager magazin berichtet (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/bosch-verkuerzt-arbeitszeit-auch-bei-beschaeftigten-in-zentrale-a-cff56684-758b-4170-ab40-9a9b5dccca37). Der Großteil der betroffenen Mitarbeiter ist am Standort Abstatt bei Heilbronn beschäftigt.
Bosch-Chef Stefan Hartung verteidigte die Arbeitszeitverkürzung kürzlich bei einer Veranstaltung der Stuttgarter Zeitung. Er argumentierte, es sei besser, die Arbeitszeit zu reduzieren, als Arbeitsplätze abzubauen. Der SWR berichtete darüber (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/bosch-kuerzt-arbeitszeit-100.html).
