Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hat die Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen den Einsatz von Chlor zur Reinigung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven abgewiesen. Wie die Zeit und der NDR berichten, begründete das Gericht seine Entscheidung damit, dass das angewandte Biozid-Verfahren dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Die DUH hatte den Chloreinsatz am Terminalschiff „Höegh Esperanza“ angefochten und eine Gefährdung des Wattenmeeres befürchtet.
Der NDR berichtet weiter, dass die DUH die niedersächsische Landesregierung trotz des Urteils zum Stopp des Biozideinsatzes auffordert und sieht diese nun in der Verantwortung. Die Umweltschützer plädieren für alternative Reinigungsmethoden, wie beispielsweise Ultraschall. Das Gericht sieht den Einsatz von Ultraschall jedoch als noch nicht ausreichend praxiserprobt an, wie ad-hoc-news meldet. Die bisherige Anwendung auf Seeschiffen sowie der Testbetrieb auf einem zweiten Schiff in Wilhelmshaven reichten als Nachweis der praktischen Tauglichkeit nicht aus, so die Richter.
Der Terminalbetreiber Uniper begründet den Chloreinsatz mit der Notwendigkeit, das Zuwachsen der Seewassersysteme des Schiffes mit Algen und Muscheln zu verhindern. Nord24 zitiert einen DUH-Vertreter, der den Einsatz von Chlor als veraltet kritisiert und auf moderne Alternativen wie Ultraschall verweist. Ein zweites LNG-Terminal, das 2025 in Betrieb gehen soll, werde auf die neue Ultraschalltechnik umgestellt, eine Umrüstung des bestehenden Terminals lehne Uniper jedoch ab.
Die wasserrechtliche Erlaubnis für das schwimmende Terminal wurde vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Umweltschutz (NLWKN) erteilt. Wie die Zeit und der NDR berichten, hatte die Behörde im September erklärt, dass die chlorhaltigen Abwässer bisher keine negativen Auswirkungen auf die Jade gezeigt hätten und verwies auf die laufende Überwachung.
Der NDR meldet außerdem, dass der Betrieb der „Höegh Esperanza“ von Januar bis April 2025 vorübergehend eingestellt werden soll. Begründet wird dies mit einem gesunkenen Gasverbrauch, der hohen Verfügbarkeit von Pipeline-Gas und der noch ausstehenden beihilferechtlichen Genehmigung für den Weiterbetrieb der Terminals ab 2025.
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