Der Markt für Musikrechte boomt. Immer wieder wechseln umfangreiche Musikkataloge für Millionenbeträge den Besitzer. So erwarb Concord Music, ein amerikanisches Musikunternehmen, kürzlich „Kernelemente“ der Aufnahme- und Autorenrechte sowie ausgewählte Markenrechte des puerto-ricanischen Musikers Daddy Yankee. Wie die F.A.Z. berichtet, belief sich der Kaufpreis auf rund 217 Millionen Dollar. Concord-Chef Bob Valentine äußerte sich in einem Interview mit der F.A.Z. zu den Hintergründen des Deals und den aktuellen Entwicklungen im Markt für Musikrechte.
Für Valentine ist der Erwerb der Daddy Yankee-Rechte ein strategisch wichtiger Schritt. Der Musiker prägte mit Hits wie „Gasolina“ und „Despacito“ die Musiklandschaft und erreichte ein globales Publikum. Concord sichert sich damit Einnahmen aus verschiedenen Quellen, von Streamingdiensten bis hin zu Werbemusik.
Valentine betonte im F.A.Z.-Interview, dass nicht alle Künstler von den gleichen Motiven angetrieben werden, wenn sie ihre Rechte verkaufen. Während manche langfristige Partnerschaften suchen, um ihre Musik weiterzuentwickeln, seien andere primär am höchstmöglichen Verkaufspreis interessiert. „Manche Künstler wollen einfach nur den größtmöglichen Scheck“, so Valentine gegenüber der F.A.Z.
Der Markt für Musikrechte ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Private-Equity-Firmen haben das Potenzial von Musikrechten als Anlageklasse erkannt. Dies führt zu steigenden Preisen und einem intensiven Wettbewerb um attraktive Kataloge.
Neben direkten Käufen von Musikrechten gewinnen auch musikbesicherte Anleihen an Bedeutung. Dabei werden zukünftige Einnahmen aus Musikrechten verbrieflicht und an Investoren verkauft. Valentine sieht in diesen Instrumenten eine interessante Möglichkeit, Kapital zu beschaffen und das Wachstum von Concord weiter voranzutreiben.
Concord Music unterscheidet sich von anderen großen Playern im Musikgeschäft durch seine Eigentümerstruktur. Das Unternehmen gehört dem amerikanischen Rentenfonds Michigan Retirement Systems, was eine langfristige Perspektive ermöglicht. Im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen steht Concord nicht unter dem Druck, kurzfristige Gewinne zu erzielen. Dies erlaubt es Valentine, strategische Entscheidungen zu treffen, die auf langfristiges Wachstum ausgerichtet sind.
Der Deal mit Daddy Yankee ist nur ein Beispiel für die wachsende Bedeutung von Musikrechten im Entertainment-Business. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickelt und welche neuen Geschäftsmodelle sich durchsetzen werden.
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