Im November 1971 entführte ein elegant gekleideter Mann eine Boeing 727 der Northwest Orient Airlines. Die Flugbegleiterinnen erinnerten sich später an einen höflichen Täter, der Whiskey trank, Trinkgeld gab und Zigaretten anbot, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet. Kurz nach dem Start in Portland, Oregon, überreichte er einen Zettel, der den Beginn einer der spektakulärsten Flugzeugentführungen in der US-amerikanischen Geschichte markierte.
Der Mann, der sich als Dan Cooper vorstellte, behauptete, eine Bombe zu besitzen und verlangte 200.000 Dollar Lösegeld und vier Fallschirme. Die F.A.Z. beschreibt die Entführung als ruhig und den Täter als gelassen. Nach der Geldübergabe in Seattle-Tacoma startete das Flugzeug erneut. Ungefähr 30 Minuten später sprang der Entführer, der unter dem Alias D. B. Cooper ein Ticket gekauft hatte, mit einem Fallschirm über den Wäldern von Washington ab und verschwand.
Der Fall blieb über 50 Jahre ungelöst. Das FBI ermittelte ohne Erfolg, und zahlreiche Hobbydetektive versuchten, das Geheimnis um D. B. Cooper zu lüften. Laut F.A.Z. glaubt der Pilot und YouTuber Dan Gryder nun, den wahren D. B. Cooper identifiziert zu haben: Richard McCoy, einen ehemaligen Soldaten.
Gryders Beweismittel ist ein Fallschirm, den er laut F.A.Z. auf dem Dachboden von McCoys Elternhaus in North Carolina gefunden hat. Dieser Fallschirm, der von einer kleinen Flugschule stammte und auch bei der Entführung verwendet wurde, soll besondere technische Merkmale aufweisen. Auch McCoys Kinder, Chanté und Rick, sind laut Gryder davon überzeugt, dass ihr Vater der Entführer war und warteten den Tod ihrer Mutter ab, bevor sie das vermeintliche Familiengeheimnis preisgaben.
Wie stern.de in einer Crime Story berichtet, begann die Suche nach dem Flugzeugentführer, der sich "Dan Cooper" nannte, am Thanksgiving-Tag 1971. Sheriff Tom McDowell suchte vergeblich im Wald nach einem Fallschirm oder anderen Hinweisen. Der Fall D.B. Cooper wurde legendär.
Das FBI hatte McCoy bereits früher als möglichen D. B. Cooper im Verdacht. Die F.A.Z. berichtet, dass McCoy im Frühjahr 1972 eine weitere Flugzeugentführung verübte, bei der er unter dem Namen James Johnson 500.000 Dollar und Fallschirme erpresste und anschließend mit einem Fallschirm aus einer Boeing 727 sprang. Fingerabdrücke führten die Ermittler zu McCoy. Der Vietnamveteran wurde zu 45 Jahren Haft verurteilt und 1974 nach einem Gefängnisausbruch erschossen.
Nach Gryders Recherchen soll das FBI die Ermittlungen zu McCoy wieder aufgenommen haben, berichtet die F.A.Z. Der Fallschirm wurde untersucht, McCoys Haus durchsucht und seine Unterlagen ausgewertet. Genetisches Material von der Krawatte, die D. B. Cooper im Flugzeug zurückließ, soll mit der DNA von McCoys Sohn übereinstimmen. Eine Exhumierung von McCoys Leiche und ein weiterer DNA-Abgleich sollen laut Gryder die letzten Zweifel an der Identität von D. B. Cooper beseitigen.
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