In Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, fand in der Nacht zum Samstag eine bundesweite Premiere statt: Im Club Zenit konnten Partygäste ihre mitgebrachten Drogen kostenlos auf ihre Reinheit testen lassen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist dies ein bundesweit einmaliger Modellversuch. Das sogenannte "Drug-Checking" soll Konsumenten vor gesundheitlichen Gefahren schützen, indem die Substanzen chemisch analysiert und die Gäste über die Risiken aufgeklärt werden. Der Andrang der Besucher war trotz der kurzfristigen Ankündigung groß.
Das Projekt wird von einem Forschungsteam der Universität Rostock wissenschaftlich begleitet und vom Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Caritasverband unterstützt. Die rechtliche Grundlage bildet die im Juni in Kraft getretene "Drug-Checking"-Verordnung des Landes, die es in dieser Form in keinem anderen Bundesland gibt. Wie die Zeit berichtet, hatte die Universität Rostock bereits beim Fusion-Festival in Lärz einen ersten Testlauf durchgeführt (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/forscher-bieten-erstmals-kostenlose-drogentests-in-disko-an).
Die Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) betonte bereits im Juni bei der Vorstellung des Projekts, dass die Drogentests immer mit einer Risikobewertung und gesundheitlicher Aufklärung einhergehen müssen. Die Teilnehmer der Studie erhalten innerhalb weniger Minuten ihr Ergebnis und werden anschließend in einem persönlichen Gespräch über die Wirkung und die Analyse des Rauschgifts informiert.
Der Suchtmediziner Gernot Rücker, der an dem Modellversuch beteiligt ist, erklärte, dass durch das "Drug-Checking" überdosierte oder gestreckte Substanzen erkannt und somit gesundheitliche Schäden vermieden werden können. Auch der Berliner Techno-DJ "Dr. Motte", der in der Nacht im Club Zenit auflegte, befürwortete das Projekt. Es sei wichtig, dass jeder wisse, was er konsumiere, so der DJ. Er wünsche sich mehr solcher Angebote.
Die getesteten Substanzen werden nach der Analyse allerdings nicht zurückgegeben, sondern vernichtet.
Quellen:
- dpa (23.11.2024): Meldung über Drug-Checking in Schwerin
- Zeit Online (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/forscher-bieten-erstmals-kostenlose-drogentests-in-disko-an): Artikel über kostenlose Drogentests in Disko
- Mindener Tageblatt (https://www.mt.de/weltnews/panorama/Forscher-bieten-erstmals-kostenlose-Drogentests-in-Disko-an-23988320.html)
- Grafschafter Nachrichten (https://www.gn-online.de/panorama/forscher-bieten-erstmals-kostenlose-drogentests-in-disko-an-557714.html)
- Westdeutsche Zeitung (https://www.wz.de/panorama/forscher-bieten-erstmals-kostenlose-drogentests-in-disko-an_bid-121412077)
- shz.de (https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/galerie/bildergalerie-forscher-bieten-erstmals-kostenlose-drogentests-in-disko-an-48030524)
- Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/archiv/)
- Verlagshaus Jaumann (https://www.verlagshaus-jaumann.de/nachrichten/politik)
- Mitteldeutsche Zeitung (https://www.mz.de/panorama/mehr-herrnhuter-sterne-als-im-vorjahr-verkauft-3954429)