September 27, 2024
Drohnenangriff auf Ismajil verstärkt Spannungen im Ukraine-Konflikt

Die Hafenstadt Ismajil an der Donau, strategisch günstig an der Grenze zu Rumänien gelegen, wurde in der Nacht zum Mittwoch Ziel eines russischen Drohnenangriffs. Nach Angaben der ukrainischen Behörden kamen dabei mindestens drei Menschen ums Leben. Mindestens elf weitere Personen erlitten Verletzungen, wie der Militärgouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, über Telegram mitteilte. Der Angriff beschädigte mehrere Wohnhäuser, Gebäude und Fahrzeuge in der Stadt.

Ismajil ist ein wichtiger Umschlagplatz für ukrainische Getreideexporte und gerät durch seine Lage an der Grenze zum NATO- und EU-Mitglied Rumänien immer wieder ins Visier russischer Angriffe. Erst Anfang August wurde die Hafeninfrastruktur der Stadt durch russische Drohnenattacken schwer beschädigt.

Der Angriff auf Ismajil ist Teil einer Reihe von russischen Luftangriffen, die sich in den vergangenen Wochen häufen. Betroffen sind neben der Hafeninfrastruktur auch zivile Ziele in mehreren ukrainischen Regionen.

Die Ukraine meldete am Mittwochmorgen zudem einen russischen Raketenangriff auf die Stadt Dnipro, bei dem ein Industriegebäude getroffen wurde. Die ukrainische Luftabwehr teilte mit, 24 von 32 russischen Drohnen abgeschossen zu haben.

Der Angriff auf Ismajil ereignete sich nur wenige Stunden, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Besuch in Washington eingetroffen war. Dort traf er mit US-Präsident Joe Biden zusammen, um über weitere Militärhilfe für die Ukraine und seinen „Siegesplan“ zu sprechen.

Der „Siegesplan“ zielt laut Medienberichten darauf ab, Russland zu Verhandlungen zu drängen. Das Papier soll aus vier bis fünf Punkten bestehen, darunter die Forderung nach einem NATO-Beitritt der Ukraine und weitere Waffenlieferungen.

Die Eskalation der russischen Angriffe und die Präsentation des „Siegesplans“ durch Selenskyj verdeutlichen die angespannte Lage im Ukraine-Krieg.

Quellen:

- Süddeutsche Zeitung

- Tagesschau

- Frankfurter Rundschau

- ZDF Heute

- Deutschlandfunk

- MDR

- Zeit Online

- Neue Zürcher Zeitung

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