München feiert die Eröffnung einer der modernsten Sporthallen der Welt: den SAP Garden. Doch hinter dem Prestigeprojekt stehen nicht nur Sponsoren und Politik, sondern auch eine ungewöhnliche Männerfreundschaft.
Es ist eine Geschichte, die man in der knallharten Welt des Profisports nicht unbedingt erwarten würde: eine Geschichte von Handschlagdeals und Treue, die selbst vor Gefängnismauern nicht haltmacht. Im Zentrum stehen zwei Männer, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Uli Hoeneß, der ehemalige Fußballmanager und spätere Präsident des FC Bayern München, bekannt für seine emotionale Art und sein großes Herz, und Dietrich Mateschitz, der zurückhaltende österreichische Unternehmer und Gründer von Red Bull, der mit seinen Milliarden ein Imperium aufgebaut hat.
Die Idee für den Bau einer Multifunktionsarena in München, die sowohl Eishockey- als auch Basketballspiele beherbergen sollte, kam von Mateschitz. Der Red Bull-Chef suchte einen Partner, der seine Vision teilte, und fand ihn in Uli Hoeneß. „Wir haben uns von Anfang an sympathisch gefunden“, erinnert sich Hoeneß.
Doch dann der Schock: 2014 wurde Hoeneß wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe verurteilt. Viele glaubten, das Projekt „Multifunktionsarena“ sei damit Geschichte. Doch Mateschitz hielt an seinem Versprechen fest. „Kaum war Hoeneß wieder da, habe ihm Mateschitz geschrieben, dass er jederzeit zu weiteren Gesprächen bereit sei“, berichtet die „Bild“ (Quelle).
Für Hoeneß war dieser Brief ein Zeichen der wahren Freundschaft. „Das sind so Tage, wo du Tränen in den Augen hast, (…) da habe ich gewusst, dass es der richtige Partner ist“, zitiert ihn die „Bild“ (Quelle).
Gemeinsam mit der Stadt München und dem Softwarekonzern SAP, der als Namensgeber fungierte, setzten die beiden Männer ihr Projekt in die Tat um. Der Bau des SAP Gardens, der rund 150 Millionen Euro kostete, wurde zu einem Symbol für die unkonventionelle Freundschaft zwischen Hoeneß und Mateschitz. „Es gab immer eine positive Grundstimmung, es gab keine Bedenkenträger“, erinnert sich Hoeneß. „Alle waren bereit zu sagen: 'Geht nicht, gibt's bei uns nicht'.“
Mit der Eröffnung des SAP Gardens geht für München ein Traum in Erfüllung. Die Stadt erhält eine hochmoderne Sportstätte, die Platz für bis zu 11.500 Zuschauer bietet. Doch der Bau ist mehr als nur eine Arena: Er ist ein Denkmal für eine ungewöhnliche Freundschaft, die selbst vor den Toren des Gefängnisses nicht haltgemacht hat.
