30.10.2024
EU Strafzölle auf China Elektroautos nun endgültig in Kraft

EU führt endgültig Extrazölle auf Elektroautos aus China ein

Die EU hat trotz des Widerstands aus Deutschland endgültig Extrazölle auf Elektroautos aus China eingeführt. Wie die Zeit (zeit.de, 30.10.2024) berichtet, trat die von der EU-Kommission beschlossene Verordnung am 31. Oktober 2024 in Kraft. Die zusätzlichen Abgaben sollen fünf Jahre lang gelten. Stern (stern.de, 30.10.2024) bestätigt, dass die Verordnung im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde und am Folgetag gültig wurde. Die Entscheidung fiel trotz Bedenken Deutschlands, das gegen die Zölle stimmte, wie diverse Medien, darunter die Westdeutsche Zeitung (wz.de, 30.10.2024) berichten. Deutschland befürchtet negative Auswirkungen auf die deutsche Automobilindustrie und einen Handelskonflikt mit China.

Hintergrund der Extrazölle

Die EU-Kommission begründet die Einführung der Extrazölle mit dem Schutz der europäischen Automobilindustrie. Wie die Zeit (zeit.de, 30.10.2024) berichtet, kam die Kommission nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass chinesische Hersteller von unfairen Subventionen profitieren und dadurch einen erheblichen Preisvorteil auf dem europäischen Markt haben. Chinesische Elektroautos könnten demnach rund 20 Prozent günstiger angeboten werden als vergleichbare Modelle aus der EU. Bereits im Juli 2024 hatte die EU-Kommission vorläufige Zölle eingeführt, wie auto motor und sport (auto-motor-und-sport.de) berichtet.

Höhe der Zölle und betroffene Hersteller

Die Höhe der Extrazölle variiert je nach Hersteller. Für Elektroautos von BYD beträgt der zusätzliche Zollsatz 17,0 Prozent, für Fahrzeuge von Geely 18,8 Prozent. Der Höchstsatz liegt bei 35,3 Prozent. Diese zusätzlichen Zölle kommen zu dem bereits bestehenden Zollsatz von zehn Prozent hinzu, wie unter anderem die Goslarsche Zeitung (goslarsche.de) berichtet. Betroffen sind nicht nur chinesische Hersteller, sondern auch deutsche Automobilkonzerne, die Elektroautos in China produzieren und nach Europa exportieren. Die Mindener Tageblatt (mt.de, 30.10.2024) berichtet, dass die unternehmensspezifischen Zollsätze auf Grundlage einer Untersuchung der EU-Kommission festgesetzt wurden und die individuelle Lage der Firmen spiegeln sollen.

Reaktionen und Ausblick

Die Reaktionen auf die Einführung der Extrazölle sind gemischt. Die deutsche Automobilindustrie befürchtet einen Handelskonflikt mit China und negative Auswirkungen auf den Absatzmarkt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vor höheren Preisen für Verbraucher und einer Verlangsamung des Ausbaus der Elektromobilität. Auch der ADAC sieht die Zölle kritisch und befürchtet eine geringere Angebotsvielfalt auf dem deutschen Markt. Die Frankfurter Rundschau (fr.de) berichtet, dass China die EU des Protektionismus bezichtigt und mit Gegenmaßnahmen droht. Die Verhandlungen zwischen der EU und China über eine einvernehmliche Lösung des Handelsstreits blieben bisher erfolglos. Es wird jedoch weiterhin auf technischer Ebene verhandelt, wie mehrere Medien berichten. Eine mögliche Option wäre, dass E-Auto-Händler Preisverpflichtungen eingehen und damit die Zölle abwenden können.

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