Nach den von Protesten und Konflikten geprägten Ereignissen beim Eurovision Song Contest (ESC) 2024 in Malmö plant die Europäische Rundfunkunion (EBU) für den Wettbewerb 2025 in Basel deutlich verschärfte Richtlinien. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/10/beim-esc-soll-es-fairplay-geloebnis-geben) berichtet, müssen alle Beteiligten, von Künstlern und Delegationsmitgliedern bis hin zu Journalisten, ein Fairplay-Versprechen ähnlich dem Olympischen Eid abgeben. Bakel Walden, Vorsitzender des ESC-Aufsichtsrats, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass negatives Verhalten nicht toleriert werde und zu Verwarnungen oder gar Ausschluss vom Wettbewerb führen könne.
Der ESC 2024 in Malmö war von antiisraelischen Protesten und, wie stern.de berichtet, auch von Anfeindungen und kritischen Gesten gegenüber der israelischen Teilnehmerin überschattet. Walden kritisiert die seiner Ansicht nach übermäßige Politisierung des Wettbewerbs im Vorjahr. „Die vielen Statements auf der Bühne, Symbole und Zeichen haben die Situation angeheizt“, wird er von stern.de (https://www.stern.de/lifestyle/esc--beim-esc-soll-es-fairplay-geloebnis-geben-35299314.html) zitiert. Für den ESC 2025 in Basel, der am 17. Mai in der St. Jakobshalle stattfindet, soll deshalb ein von der EBU in Genf veröffentlichter Verhaltenskodex gelten, dem alle Teilnehmer zustimmen müssen.
Gegenüber der dpa betonte Walden die Notwendigkeit der Neutralität beim ESC. Die öffentliche Darstellung politischer Ansichten könne den Wettbewerb langfristig gefährden. Wie die Schwäbische Zeitung (https://www.schwaebische.de/panorama/beim-esc-soll-es-fairplay-geloebnis-geben-3153578) berichtet, vergleicht Walden die Situation mit den Olympischen Spielen und betont, dass die Meinungsfreiheit dort ihre Grenzen finde, wo sie andere Menschen beeinträchtige.
Neben dem Fairplay-Gelöbnis und dem Verhaltenskodex sind in Basel weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Wettbewerbsklimas geplant. Dazu gehören filmfreie Rückzugsräume für die Künstler und eine reduzierte Anzahl öffentlicher Proben. Ein neues Handbuch für die Delegationen soll außerdem die Sorgfaltspflicht in Bezug auf Social-Media-Aktivitäten der Künstler regeln. Laut Walden soll so gewährleistet werden, dass auch ältere Posts und Tweets den Anforderungen des Wettbewerbs entsprechen. Die Allgemeine Zeitung (https://www.allgemeine-zeitung.de/panorama/aus-aller-welt/beim-esc-soll-es-fairplay-geloebnis-geben-4217863) zitiert Walden: „Man schaut, was die Person früher gemacht hat. Vielleicht sind ein paar Tweets von vor fünf oder zehn Jahren nicht so gut gealtert.“
Walden versicherte, dass es keine „ESC-Polizei“ zur Überwachung der Teilnehmer geben werde. Man werde jedoch bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex nicht untätig bleiben, so die Lippische Landes-Zeitung (https://www.lz.de/ueberregional/aus_aller_welt/24000439_Beim-ESC-soll-es-Fairplay-Geloebnis-geben.html). Auch die Grafschafter Nachrichten (https://www.gn-online.de/panorama/beim-esc-soll-es-fairplay-geloebnis-geben-559553.html) berichten über die geplanten Maßnahmen und zitieren Walden.