Die Ermordung von Jose und Kitty Menendez im Jahr 1989 in ihrer Villa in Beverly Hills erschütterte die Welt. Ihre Söhne, Lyle und Erik Menendez, wurden des Mordes angeklagt und nach zwei aufsehenerregenden Prozessen zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit der Bewährung verurteilt. Wie die Zeit berichtet, könnte sich das nun ändern.
Der Fall erlangt erneut öffentliche Aufmerksamkeit, nicht zuletzt durch zwei Netflix-Produktionen, die den Fall neu aufrollen: die Serie "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" und die Dokumentation "Die Brüder Menendez". Diese Produktionen beleuchten die Geschichte der Brüder und die komplexen Umstände des Verbrechens, einschließlich der Vorwürfe von jahrelangem Missbrauch durch ihre Eltern.
Die Brüder haben prominente Unterstützung in ihren Bemühungen um Freilassung erhalten, darunter Kim Kardashian, die sich öffentlich für eine Strafmilderung einsetzt. Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, unterstützt ebenfalls eine Neuverurteilung mit einem geringeren Strafmaß und ein Gnadengesuch der Brüder an den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom. Eine weitere Anhörung ist für Dezember geplant.
Der erste Prozess gegen die Brüder endete 1994 mit einer hängenden Jury. Im zweiten Prozess 1996 wurden sie des Doppelmordes schuldig gesprochen und verurteilt. Ein zentraler Streitpunkt in den Prozessen waren die Aussagen der Brüder, sie seien jahrelang von ihren Eltern missbraucht worden und hätten in Notwehr gehandelt. Die Staatsanwaltschaft argumentierte hingegen, das Motiv sei Habgier gewesen.
Die erneute Aufmerksamkeit für den Fall hat die Debatte über die Rolle von Missbrauch in solchen Fällen wiederbelebt. Neue Beweise, darunter ein Brief von Erik an seinen Cousin, der die Angst vor seinem Vater beschreibt, und die Anschuldigungen eines ehemaligen Mitglieds der Boyband Menudo gegen Jose Menendez wegen sexuellen Missbrauchs, werden nun in Betracht gezogen.
Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht über die neuen Beweise und die Argumente für eine Strafmilderung entscheiden wird. Die Möglichkeit einer Freilassung der Menendez-Brüder nach fast 35 Jahren im Gefängnis wirft wichtige Fragen über Gerechtigkeit, Missbrauch und das Strafrechtssystem auf.
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