Der vermeintliche Sturz von Baschar al-Assad hat in Deutschland, vor allem in Berlin, große Freudenfeiern ausgelöst. Wie diverse Medien berichten, gingen am Wochenende tausende Syrerinnen und Syrer auf die Straßen, um ihre Erleichterung über das mutmaßliche Ende der langjährigen Herrschaft auszudrücken. Die Tagesschau berichtet von rund 5.000 Feiernden, die sich allein am Sonntagnachmittag auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg versammelten. Mit Jubel, Sprechchören und syrischen Fahnen, oft mit der Aufschrift "Free Syria", feierten sie den vermeintlichen Machtwechsel. Auch in anderen Berliner Stadtteilen, wie Neukölln, wo sich bereits am Samstagabend Menschen versammelt hatten, gab es Kundgebungen und Autokorsos. Laut dpa versammelten sich am Oranienplatz in Kreuzberg am frühen Nachmittag zu einer angemeldeten Solidaritäts-Kundgebung mehr als 3.500 Teilnehmer. Die ausgelassene Stimmung äußerte sich in Jubel und Feierlichkeiten. Spontane Feiern, Autokorsos und Hupkonzerte fanden im Tagesverlauf auch auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln statt.
Der Tagesspiegel schildert die Szenen am Oranienplatz, wo die Menschen mit Schildern und beschrifteten Regenschirmen ihre Freude über die Nachrichten aus Syrien zum Ausdruck brachten. Sprechchöre für ein freies Syrien hallten durch die Straßen, begleitet von Tanz und Gesang. Auch in anderen deutschen Städten fanden ähnliche Kundgebungen statt. Die Zeit berichtet von Feierlichkeiten mit tausenden Teilnehmern in Städten wie Hamburg, Essen, Koblenz, München und Nürnberg. Die Demonstrationen verliefen größtenteils friedlich, untermalt von Hupkonzerten, Fahnen, Gesängen und dem Victory-Zeichen.
Der rbb berichtet von Autokorsos und Demonstrationen in Berlin-Neukölln und Kreuzberg, bei denen Fahnen Syriens und der islamistischen Rebellen und Regimegegner geschwenkt wurden. Vom Oranienplatz zog ein Teil der Menge später in Richtung Oberbaumbrücke. Die Polizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz. Bereits am Samstagabend hatten sich feiernde Syrer auf der Neuköllner Sonnenallee versammelt. Die Versammlung verlief friedlich.
Auch der Stern berichtet über die Feierlichkeiten und zitiert einen 27-jährigen Syrer mit den Worten: "Endlich ist diese Regierung gestürzt". Ein 39-jähriger Syrer, der 2015 aus Aleppo geflohen war, äußerte ebenfalls seine Freude über das vermeintliche Ende der Diktatur. In Essen versammelten sich laut Stern rund 11.000 Menschen, um den vermeintlichen Umsturz zu feiern.
Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet von zehntausenden Menschen in Deutschland, die den vermeintlichen Sturz Assads feierten. Neben Berlin fanden Kundgebungen und Autokorsos unter anderem in Essen, Kiel, Mainz, München und Nürnberg statt. Der BR erwähnt zudem die beginnende Diskussion über den Umgang mit syrischen Flüchtlingen in Deutschland.
Die Zeit dokumentiert die Feierlichkeiten in Berlin in einem weiteren Artikel mit einem Video. Darin zeigen sich viele Syrer erleichtert über den vermeintlichen Regimewechsel, während andere sich fragen, wie es in Syrien weitergeht.
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