Das Formel-1-Wochenende in Las Vegas bot ein turbulentes Qualifying mit einem schweren Unfall, einer überraschenden Pole-Position und der Aussicht auf eine baldige WM-Entscheidung. George Russell sicherte sich im Mercedes die Pole-Position vor Carlos Sainz im Ferrari. Max Verstappen positionierte sich auf dem fünften Startplatz, direkt vor seinem WM-Rivalen Lando Norris auf Platz sechs. Nico Hülkenberg wird im Haas von Position neun starten.
Für Russell ist es die vierte Pole Position seiner Karriere. Er fuhr eine Zeit von 1:33,186 Minuten und verwies Sainz damit auf den zweiten Platz. Sainz wird jedoch aufgrund einer Strafe zehn Plätze zurückversetzt und startet somit von Position zwölf. Neben Russell wird Pierre Gasly im Alpine in der ersten Startreihe stehen, gefolgt von Charles Leclerc im zweiten Ferrari und dann Verstappen. Wie die Sportschau berichtet, war Verstappen im sonst so überlegenen Red Bull chancenlos und lag fast vier Zehntel hinter Russell zurück.
Für Verstappen bietet das Rennen in Las Vegas die Möglichkeit, seinen vierten WM-Titel in Folge vorzeitig zu sichern. Er führt die Fahrerwertung mit 62 Punkten Vorsprung auf Norris an. Ein Sieg würde ihm den Titelgewinn garantieren. Er darf maximal zwei Punkte auf Norris einbüßen, um Weltmeister zu werden. Verstappens Teamkollege Sergio Pérez schied bereits im ersten Qualifying-Abschnitt aus.
Einen schweren Unfall erlitt Franco Colapinto im Williams während des zweiten Qualifying-Abschnitts. Bei dem Aufprall in die Streckenbegrenzung wirkten nach Angaben seines Teams mehr als 50G auf seinen Körper ein. Colapinto konnte das Fahrzeug selbstständig verlassen, wurde aber zur Untersuchung ins Medical Car gebracht. Williams bezeichnete den Unfall als „erheblich und schwerwiegend“ und gab bekannt, dass Colapintos Start beim Rennen noch ungewiss ist. Wie die FAZ berichtet, muss er vor dem Rennen erneut untersucht werden. "Francos Gesundheit ist alles, was zählt", so Williams. Der Unfall ist ein weiterer Rückschlag für Williams, das bereits in Brasilien hohe Reparaturkosten zu verzeichnen hatte. Bild.de beschreibt den Unfallort als „Trümmerfeld“ und berichtet von einem beschädigten Teil der Streckenbegrenzung.
Abseits der Rennstrecke gibt es Gerüchte um einen möglichen Einstieg von General Motors mit der Marke Cadillac in die Formel 1 ab 2026. Sky Sports berichtet, dass das Projekt grünes Licht erhalten habe. Dies wäre nach Haas mit Nico Hülkenberg das zweite amerikanische Team in der Königsklasse. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff deutete an, dass ein direkter Einstieg von General Motors die Zustimmung der bestehenden Teams finden könnte, obwohl diese formal keine Entscheidungsgewalt haben. Die Entscheidung liegt bei der FIA und Liberty Media. Die Teams hatten sich bisher gegen einen weiteren Teilnehmer gesperrt, da sie die Einnahmen nicht teilen wollten. Dies führte zur Ablehnung des Andretti-Teams, dessen Einstieg nun von der amerikanischen Justiz untersucht wird. Die FIA hatte Andrettis Bewerbung zuvor zugestimmt.
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