Der Umbau des Lübecker Buddenbrookhauses, der seit Ende 2019 geschlossen ist, kann fortgesetzt werden. Die Bürgerschaft der Hansestadt hat beschlossen, die voraussichtlichen Mehrkosten in Höhe von rund neun Millionen Euro zu übernehmen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Zuvor hatte der NDR über die Entscheidung berichtet.
Hintergrund der Mehrkosten ist eine Planänderung. Ursprünglich sollte ein historischer Kellergewölbekeller durchbrochen werden, um Platz für den Umbau zu schaffen. Nach heftigen Protesten, unter anderem von Denkmalschutzinitiativen, beschloss die Stadt jedoch, den Keller zu erhalten und stattdessen ein Treppenhaus an der Rückseite des Gebäudes zu errichten. Diese Umplanung führte zu den zusätzlichen Kosten.
Monatelang hatten Lübecker Kommunalpolitiker befürchtet, dass das Land Schleswig-Holstein seine ursprüngliche Förderzusage über 19 Millionen Euro aufgrund der Planänderung zurückziehen könnte. Das Land hatte argumentiert, dass ein neuer Förderantrag gestellt werden müsse, was den Baubeginn um Jahre verzögert hätte. Im Juli dieses Jahres gab das Land jedoch grünes Licht und sicherte zu, die Fördermittel nicht zurückzuziehen. Allerdings knüpfte es diese Zusage an Bedingungen, wie Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens (CDU) damals mitteilte. Die Stadt musste eine angepasste Variante der Umplanung, einen angepassten Kostenrahmen und einen realistischen Zeitplan für die Umsetzung des Projekts vorlegen.
Mit der Entscheidung der Bürgerschaft, die Mehrkosten zu übernehmen, sind diese Bedingungen nun erfüllt. Der Umbau des Buddenbrookhauses kann somit fortgesetzt werden. Geplant ist, das Literaturmuseum um das 2011 vom Bund erworbene Nachbarhaus zu erweitern. Ziel sind mehr Ausstellungsfläche, zusätzliche Seminar- und Büroräume sowie eine Neugestaltung der Dauerausstellung zur Familie Mann. Die Wiedereröffnung des Buddenbrookhauses, die ursprünglich für 2027 geplant war, verschiebt sich durch die Verzögerungen auf 2029.
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