Mit dem Einzug der kalten Jahreszeit sinkt die Aktivität der Zecken. Dennoch ist Vorsicht weiterhin geboten, denn die Zahl der FSME-Fälle ist in diesem Jahr deutlich höher als 2023, insbesondere in Sachsen.
Wie die Zeit (03.11.2024) berichtet, hat sich die Zahl der FSME-Erkrankungen in Sachsen in dieser Zeckensaison im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Bis zum 20. Oktober wurden der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) 48 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es lediglich 27 Fälle. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind Zecken ab einer Temperatur von etwa sechs Grad Celsius aktiv.
Fast alle Regionen Sachsens gelten inzwischen als FSME-Risikogebiet. Ausnahmen bilden lediglich die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen. Bundesweit zählte das RKI im Jahr 2023 insgesamt 475 FSME-Erkrankungen. Wie die Freie Presse (03.11.2024) berichtet, waren 99 Prozent der Betroffenen nicht oder nicht ausreichend gegen FSME geimpft.
Im Gegensatz zu den FSME-Fällen bewegt sich die Zahl der Borreliose-Erkrankungen in Sachsen auf dem Niveau des Vorjahres. Bislang wurden 1323 Fälle registriert, im Vergleich zu 1331 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In den Frühlings- und Sommermonaten verzeichnete die LUA wöchentlich Dutzende neuer Borreliose-Fälle, zuletzt kamen nur noch wenige hinzu.
Sowohl FSME-Viren als auch Borrelien können durch Zeckenstiche übertragen werden. Eine unbehandelte Borreliose kann zu Gelenk-, Herzmuskel- und Nervenentzündungen führen. FSME beginnt mit grippeähnlichen Symptomen, später können neurologische Ausfälle auftreten. Gegen FSME gibt es eine Impfung, Borreliose wird mit Antibiotika behandelt.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für alle Personen in Risikogebieten, die potentiell mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Die Impfquote in Sachsen lag im Jahr 2022 bei 18,8 Prozent.
In Risikogebieten wird empfohlen, bei Spaziergängen im Wald, in hohem Gras oder Gebüsch lange, geschlossene Kleidung zu tragen. Nach dem Aufenthalt im Freien sollten Kopf und Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden. Gefundene Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden.
Quellen:
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