September 27, 2024
Globale CO2-Bepreisung in der Schifffahrt: VDR begrüßt internationale Gespräche

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat sich positiv über die bevorstehenden internationalen Gespräche über eine globale CO2-Bepreisung in der Schifffahrt geäußert. Wie die Zeit am 27. September 2024 berichtete, betonte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Martin Kröger, die Notwendigkeit weltweiter Emissionsvorgaben, um den Klimaschutz effektiv zu gestalten. Die internationale Schifffahrt, deren Weltflotte aus über 150 Nationen stammt, verursacht rund drei Prozent der globalen CO2-Emissionen. Einheitliche Regeln seien essenziell, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit über 170 Mitgliedsstaaten, wird sich vom 30. September bis zum 4. Oktober in London treffen. Bereits im Juli 2023 einigten sich die IMO-Mitglieder darauf, bis 2050 Klimaneutralität in der internationalen Schifffahrt anzustreben. Laut IMO lag der Anteil der Branche an den globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2018 bei knapp 2,9 Prozent.

Auf der Agenda der IMO-Beratungen stehen unter anderem die CO2-Bepreisung und Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgasintensität von Treibstoffen. Geplant ist die Aufnahme der neuen Regeln in die Umweltschutzkonvention Marpol. Ein Zeitplan sieht vor, dass die Maßnahmen im Frühjahr 2025 angenommen und im Herbst verabschiedet werden, um dann 2027 in Kraft zu treten. Eine Sprecherin der IMO betonte jedoch, dass dieser Zeitplan vom Verlauf der Gespräche in den kommenden Wochen und Monaten abhängt.

Der VDR geht von komplexen und herausfordernden Verhandlungen aus, zeigt sich aber zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird. Die EU hat bereits eigene Regeln für die Schifffahrt erlassen, um die Klimaziele der Branche zu erreichen. Seit Anfang 2024 ist der Schiffsverkehr in der EU Teil des Emissionshandels. Reedereien müssen für Fahrten Zertifikate erwerben und diese später abgeben, um Emissionen zu kompensieren. Zusätzlich setzt die Verordnung FuelEU Maritime Anreize für Reedereien, die Treibhausgasintensität von Treibstoffen zu verringern.

Laut VDR arbeiten auch die Türkei und das Vereinigte Königreich an der Einführung eigener CO2-Preissysteme für die Schifffahrt.

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