Die Schließung und Verfüllung des Bergwerks Gorleben stellt einen entscheidenden Moment in der deutschen Atompolitik dar. Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezeichnete diesen Schritt, wie die Zeit berichtet, als Abschluss eines großen gesellschaftlichen Konflikts und das Ende eines „politisch motivierten Irrwegs“. Die ursprüngliche Entscheidung für Gorleben als Endlagerstandort sei, so Lemke, nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern auf politischen Interessen begründet gewesen. Dies habe zu massivem Vertrauensverlust geführt. Für die zukünftige Endlagersuche betonte die Ministerin die Notwendigkeit von Transparenz, wissenschaftlicher Fundiertheit und der Beteiligung der Bevölkerung. Bis Mitte des Jahrhunderts müsse ein Endlager gefunden werden, „das sind wir auch den Menschen in den vielen Orten mit Zwischenlagern schuldig“, so Lemke laut Zeit.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, dass der Salzstock in Gorleben jahrzehntelang als potenzielles Endlager für Atommüll erkundet wurde. Mit der Schließung des Bergwerks geht diese Ära nun zu Ende. Die SZ zitiert Lemke, die die Schließung als Ende eines langjährigen, Deutschland spaltenden Konflikts bezeichnet.
Vor vier Jahren wurde der Standort Gorleben im Landkreis Lüchow-Dannenberg aus der bundesweiten Endlagersuche ausgeschlossen. Seit den ersten Castor-Transporten hatte es massive Proteste gegen die Einlagerung von hoch radioaktivem Müll in Gorleben gegeben. Derzeit befinden sich, laut übereinstimmenden Medienberichten, noch 113 Behälter mit radioaktivem Atommüll in einem oberirdischen Zwischenlager in Gorleben. Die Genehmigung für dieses Zwischenlager läuft 2034 aus.
Wie stern.de berichtet, plant Bundesumweltministerin Steffi Lemke, sich vor Ort ein Bild von der Verfüllung des Bergwerks zu machen. 400.000 Tonnen Salz, die jahrelang auf einer Halde lagerten, werden nun in Containern unter Tage gebracht. Die Verfüllung des Bergwerks soll laut Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ungefähr drei Jahre in Anspruch nehmen. Im Anschluss daran sollen die Schächte verfüllt und das Betriebsgelände zurückgebaut werden. Dieser Prozess könnte bis 2031 dauern.
Das Mindener Tageblatt (MT) berichtet ebenfalls über Lemkes Besuch in Gorleben und zitiert ihre Aussage, die Verfüllung sei ein wichtiges Signal für die Menschen vor Ort, die sich lange gegen das Endlager gewehrt hatten.
Auch die Grafschafter Nachrichten (GN) unterstreichen die Bedeutung der Bürgerbeteiligung bei der zukünftigen Endlagersuche und zitieren Lemkes Aussage, dass die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Schlüssel zum Erfolg sei.
Die Goslarsche Zeitung berichtet über die Schließung des Bergwerks und zitiert Lemke, die die Schließung als Ende eines Irrwegs bezeichnet.
Der Weser Kurier berichtet ebenfalls über die Schließung des Bergwerks und die Reaktionen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Quellen:
- stern.de
- stern.de