Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird erneut für den Wahlkreis Flensburg-Schleswig bei der kommenden Bundestagswahl im Februar antreten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erhielt er bei der Wahlkreisversammlung in Harrislee nahe Flensburg 128 von 129 abgegebenen Stimmen – bei einer Enthaltung. Es gab keine Gegenkandidaten. Die Zeit berichtete ebenfalls über die Nominierung und zitierte Habeck mit den Worten: „Wir sind gut aus den Startblöcken rausgekommen.“
In seiner Ansprache betonte Habeck die Notwendigkeit, den Menschen im Wahlkampf „die Wahrheit zuzumuten“. Er wolle den Populismus aus dem politischen Diskurs heraushalten und Konflikte aktiv angehen. Ein zentrales Thema für Habeck ist der Reformstau, der seiner Ansicht nach vor allem während der Großen Koalition entstanden sei. Der Ausbau des Ökostroms sei in den letzten drei Jahren vorangekommen, nun gehe es darum, Strom günstiger zu machen. Habeck argumentierte, dass erneuerbare Energien bereits nachweislich zu sinkenden Strompreisen geführt hätten und einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten könnten. Ähnliche Aussagen machte Habeck laut dem NDR bereits im Oktober in einem Bewerbungsvideo.
Habeck ist Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl. Der jüngste ARD-Deutschlandtrend sah die Grünen gleichauf mit der SPD bei 14 Prozent, hinter der Union (33 Prozent) und der AfD (19 Prozent). Wie die Kieler Nachrichten berichten, hatte Habeck 2021 erstmals in Schleswig-Holstein ein Direktmandat gewonnen. Damals lag er mit 28,1 Prozent der Erststimmen vor der CDU-Kandidatin Petra Nicolaisen (23,4 Prozent). Förde.news zitiert die Kreisvorsitzende der Grünen in Flensburg, Annabell Pescher, die Habecks erneute Kandidatur begrüßte und seine Bedeutung für die Region hervorhob. Sie erwähnte unter anderem seinen Einsatz für den Erhalt der Werft und die Sicherung von Fördermitteln für das Freibad Weiche.
Die Kieler Nachrichten bieten eine Übersicht über die weiteren Kandidaten im Wahlkreis 1: Für die CDU tritt erneut Petra Nicolaisen an, die SPD schickt Johanna Selbert ins Rennen und für den SSW kandidiert Stefan Seidler. Die Kandidaten der AfD, FDP, BSW, Linken und Freien Wähler stehen noch nicht fest.
Der Landesverband der Grünen in Schleswig-Holstein veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der der Landesvorsitzende Gazi Freitag seine Freude über Habecks Kandidatur ausdrückte und ihn als wichtigen Akteur für die Klimapolitik und den gesellschaftlichen Zusammenhalt lobte.
Das RND bietet eine detaillierte Analyse der Wahlergebnisse von 2021 im Wahlkreis Flensburg-Schleswig, bei der Habeck das Direktmandat gewann und die Grünen stärkste Kraft wurden.
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