Kurz vor der US-Präsidentenwahl sorgt eine neue Umfrage des "Des Moines Register" in Zusammenarbeit mit Mediacom Iowa Poll und Selzer & Company für Aufsehen: Die Demokratin Kamala Harris liegt im traditionell konservativen Bundesstaat Iowa mit 47 Prozent vor Donald Trump, der auf 44 Prozent kommt. Wie die "Zeit" berichtet, liegt dieser Vorsprung allerdings innerhalb der Fehlertoleranz von 3,4 Prozentpunkten (Zeit Online, 03.11.2024).
Iowa gilt als republikanisch geprägter Staat. Der letzte demokratische Sieg gelang Barack Obama in den Jahren 2008 und 2012. Sowohl 2016 als auch 2020 konnte Trump den Bundesstaat für sich entscheiden. An der aktuellen Umfrage, die vom 28. bis 31. Oktober durchgeführt wurde, nahmen 808 wahlberechtigte Bürger teil. Die geringe Anzahl der Befragten ist für derartige Umfragen üblich.
Noch im September sah eine Umfrage des "Des Moines Register" Trump mit vier Prozentpunkten Vorsprung vor Harris. Im Juni lag Trump sogar mit 18 Prozentpunkten vor dem damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden.
Einzelnen Umfragen sollte, wie Experten betonen, nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden. Sie können jedoch einen Trend anzeigen. Die Webseite FiveThirtyEight, die eine Vielzahl von Umfragen auswertet und einen Durchschnitt errechnet, sieht Trump weiterhin deutlich vor Harris. Eine weitere, ebenfalls am Wochenende veröffentlichte Umfrage, zeigt Trump in Iowa mit zehn Prozentpunkten Vorsprung.
Der "Des Moines Register" analysiert, dass vor allem Frauen, insbesondere ältere und politisch unabhängige, den späten Wechsel zu Harris begünstigen. Weder Harris noch Trump haben seit dem Ende der Vorwahlen aktiv in Iowa Wahlkampf betrieben oder eine feste Wahlkampforganisation im Bundesstaat etabliert.
Nationale Umfragen prognostizieren ein knappes Rennen zwischen Harris und Trump am Wahltag (5. November). Das Augenmerk liegt dabei auf den Swing States, die in der Vergangenheit mal republikanisch, mal demokratisch gewählt haben und als wahlentscheidend gelten. Auch in diesen Staaten liegen Trump und Harris in den Umfragen nahezu gleichauf. Iowa zählt in diesem Jahr nicht zu den umkämpften Swing States. Ein Sieg von Harris in Iowa wäre daher ein beachtlicher Erfolg für die Demokraten.
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