US-Außenminister Antony Blinken äußerte sich am 31. Oktober 2024 in Washington optimistisch über die Fortschritte in den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sieht Blinken „gute Fortschritte“, betonte aber gleichzeitig, dass „noch mehr zu tun“ bleibe. Diese Einschätzung basiere auf seinen jüngsten Reisen in die Region und den aktuell laufenden Gesprächen. Die ZEIT berichtete ebenfalls über Blinkens Äußerungen. Man arbeite intensiv daran, eine Einigung darüber zu erzielen, was für die effektive Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates notwendig sei, so Blinken. Diese Resolution fordert den Rückzug der Hisbollah hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer von der israelischen Grenze entfernt.
Parallel zu Blinkens Äußerungen führte der US-Gesandte Amos Hochstein Gespräche in Israel, um eine Waffenruhe zu erreichen. Er traf sich mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant. Auch Brett McGurk, der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, nahm an den Gesprächen teil. Bisher gibt es laut dem libanesischen Gesundheitsminister Firas Abiad gegenüber Al-Dschasira noch keine konkreten Ergebnisse aus den Gesprächen, die der libanesischen Regierung vorliegen.
Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates, die nach dem Zweiten Libanonkrieg 2006 verabschiedet wurde, spielt eine zentrale Rolle in den aktuellen Verhandlungen. Sie fordert neben dem Rückzug der Hisbollah auch die Entwaffnung aller Milizen im Libanon, mit Ausnahme der libanesischen Armee. Die vollständige Umsetzung der Resolution ist seit Jahren ein Streitpunkt. Die Hisbollah hat ihren Einfluss im Libanon weiter ausgebaut und verfügt über ein erhebliches Waffenarsenal.
Der anhaltende Konflikt belastet die humanitäre Lage im Libanon zusätzlich. Das Land kämpft bereits mit einer schweren Wirtschaftskrise und den Folgen des syrischen Bürgerkriegs. Die israelischen Angriffe haben die Infrastruktur weiter beschädigt und die Versorgung der Bevölkerung erschwert. Internationale Hilfsorganisationen sind im Einsatz, um die Not zu lindern.
Neben den USA bemühen sich auch andere Akteure um eine Deeskalation des Konflikts. Frankreich, das traditionell enge Beziehungen zum Libanon pflegt, hat sich ebenfalls in die Vermittlung eingeschaltet. Auch die Vereinten Nationen rufen zu einer sofortigen Waffenruhe auf und warnen vor einer weiteren Eskalation der Gewalt.
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