Der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich zu. In Bremen haben in der Nacht zum Mittwoch Warnstreiks begonnen, die die Produktion in mehreren Betrieben beeinträchtigen. Wie die Zeit berichtet, beteiligten sich mehr als 2.000 Beschäftigte der Nachtschicht an den Arbeitsniederlegungen. Die IG Metall organisierte Kundgebungen vor den Toren von Mercedes-Benz, Grammer System und Lear Corporation.
Die Gewerkschaft erhöht damit den Druck auf die Arbeitgeberseite im laufenden Tarifstreit. Im Laufe des Mittwochs sind weitere Warnstreiks und Kundgebungen geplant, unter anderem bei Airbus, Thermo Fisher Scientific, Gestra, ZF Aftermarket und dem Hydro Extrusion Werk Uphusen. Insgesamt sind nach Angaben der IG Metall mehr als 6.000 Beschäftigte in Bremen zum Streik aufgerufen. Wie buten un binnen berichtet, bezeichnete Ute Buggeln, Geschäftsführerin der IG Metall Bremen, das bisherige Angebot der Arbeitgeber als "viel zu wenig".
Die Warnstreiks beschränken sich nicht nur auf Bremen. Auch in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern legten Beschäftigte die Arbeit nieder. Betroffen sind unter anderem die Meyer Werft in Papenburg, Krone in Werlte, Thyssenkrupp Marine Systems und EWD in Emden sowie das Hydro-Werk in Achim. Insgesamt sind über 130.000 Beschäftigte in der Region von den Tarifverhandlungen betroffen.
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro. Die Arbeitgeberseite bietet hingegen gestaffelte Erhöhungen von 1,7 Prozent Mitte 2025 und weiteren 1,9 Prozent ein Jahr später, bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Zudem ist eine „überproportionale Anhebung“ der Ausbildungsvergütung vorgesehen. Die dritte Tarifrunde am Dienstag in Kiel blieb ohne Ergebnis. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, liegen die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgeberverband Nordmetall weiterhin weit auseinander.
Die Warnstreiks zeigen die Entschlossenheit der IG Metall, ihre Forderungen durchzusetzen. Die Arbeitgeberseite muss nun entscheiden, ob sie ein verbessertes Angebot vorlegt oder ob der Tarifkonflikt weiter eskaliert.
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