29.12.2024
Illegale Pyrotechnik Beschlagnahmt Gefahr Des Schwarzmarkts Steigt

Illegales Feuerwerk vor Silvester: Polizei beschlagnahmt Pyrotechnik und warnt vor Gefahren

Bereits vor Silvester häufen sich polizeiliche Einsätze aufgrund von Feuerwerkskörpern. Wie die Zeit berichtet, nehmen Meldungen über Knallerei zu, was auf einen verfrühten Beginn der Feuerwerkssaison hindeutet. Auch der illegale Handel mit Pyrotechnik scheint zu florieren. Ein Beispiel hierfür ist ein Fall aus Berlin-Spandau, wo die Polizei nach einem Hinweis etwa 200 Kilogramm illegales Feuerwerk in einer Wohnung sicherstellte, wie rbb24 meldet. Der 35-jährige Bewohner soll die Böller und Kugelbomben im Bekanntenkreis zum Kauf angeboten haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Pyrotechnik aus Tschechien geschmuggelt wurde. Zusätzlich zum Feuerwerk fand die Polizei eine illegale Schreckschusswaffe. Der Mann gestand die Tat und muss sich nun wegen der Einfuhr explosionsgefährlicher Stoffe ohne Erlaubnis und unerlaubten Waffenbesitzes verantworten.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Risiken illegaler Pyrotechnik. Die Lagerung großer Mengen Feuerwerk in Wohnräumen ist äußerst gefährlich, wie die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik betont. In Arbeits- oder Verkaufsräumen dürfen maximal 70 Kilogramm Nettoexplosivstoffmasse gelagert werden, und geeignete Brandschutzmaßnahmen sind vorgeschrieben. Illegale Feuerwerkskörper, oft aus Polen oder Tschechien, tragen häufig kein Prüfsiegel, wodurch die tatsächliche Sprengkraft schwer abschätzbar ist. In den Nachbarländern sind Feuerwerkskörper der Kategorien F3 und F4 ganzjährig frei erhältlich, während sie in Deutschland nur mit Sondergenehmigung erworben werden dürfen. Diese enthalten oft eine höhere Sprengstoffmenge als in Deutschland zulässig, was zu schweren Verletzungen führen kann.

Besonders gefährlich sind Kugelbomben, deren Verwendung ausschließlich ausgebildeten Feuerwerkern vorbehalten ist. rbb24 berichtet von einem tödlichen Unfall im letzten Jahr, bei dem ein 22-Jähriger im Kreis Görlitz durch eine explodierende Kugelbombe ums Leben kam. Auch in Treptow-Köpenick ereignete sich ein Vorfall mit einer Kugelbombe, bei dem mehrere Personen verletzt wurden. Ein weiterer Fall betrifft einen 21-jährigen Berliner, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt wurde, nachdem ein Mann aus Nordrhein-Westfalen an Silvester durch eine von ihm verkaufte Kugelbombe starb.

Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, wird die Berliner Polizei auch in diesem Jahr wieder Böllerverbotszonen einrichten. Die genauen Zonen werden in Kürze veröffentlicht. Während der legale Feuerwerksmarkt 2022 und 2023 Rekordumsätze erzielte, blüht gleichzeitig der Schwarzmarkt, vor allem über Plattformen wie Telegram und Instagram.

Quellen:

- Zeit Online

- rbb24

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