Nach einem historischen Preisverfall im vergangenen Jahr verzeichnen die Preise für Häuser und Wohnungen wieder einen leichten Anstieg, wie verschiedene Quellen berichten. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) meldet für das dritte Quartal 2024 einen durchschnittlichen Preisanstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Dies deutet darauf hin, dass sich der Immobilienmarkt nach den starken Einbrüchen des Vorjahres langsam erholt. Wie die Zeit (zeit.de, 11.11.2024) berichtet, lagen die Preise jedoch noch immer minimal unter dem Niveau des dritten Quartals 2023.
Diese Entwicklung betrifft sowohl Häuser als auch Wohnungen. In den sieben größten deutschen Städten war der Preisanstieg im dritten Quartal unterschiedlich stark ausgeprägt. Frankfurt am Main verzeichnete mit 1,6 Prozent den stärksten Zuwachs, gefolgt von München und Düsseldorf mit jeweils 1,5 Prozent. In Stuttgart und Berlin fiel der Anstieg mit 0,8 Prozent geringer aus (dpa, via zeit.de, 11.11.2024).
Parallel zur Erholung der Kaufpreise steigen auch die Mieten weiter an. Der VDP verzeichnete im dritten Quartal einen Anstieg der Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark war der Anstieg in Berlin und Frankfurt mit 5,4 bzw. 4,7 Prozent im Jahresvergleich (dpa, via zeit.de, 11.11.2024).
VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sieht die Entwicklung mit Sorge und betont die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsbaus. Er verweist auf die sinkenden Baugenehmigungen und die weiterhin niedrigen Baufertigstellungszahlen, die die Situation auf dem Wohnungsmarkt verschärfen (zeit.de, 11.11.2024).
Der Preisanstieg folgt auf einen deutlichen Einbruch der Immobilienpreise im Jahr 2023. Laut Statistischem Bundesamt war dies der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2000. Als Hauptgrund galten die stark gestiegenen Zinsen, die Kredite verteuerten und die Nachfrage dämpften. In letzter Zeit sind die Bauzinsen jedoch wieder gesunken, was zu einer Belebung des Marktes beigetragen hat. Auch die Banken vergeben wieder mehr Immobilienkredite (zeit.de, 11.11.2024).
Trotz der positiven Entwicklung mahnt Jens Tolckmitt zur Vorsicht. Angesichts der schwachen Wirtschaftslage und globaler Krisen seien Rückschläge nicht ausgeschlossen. Ob der Preisanstieg nachhaltig ist, bleibe abzuwarten (zeit.de, 11.11.2024).
Die Daten des VDP basieren auf Transaktionen von über 700 Banken und gelten daher als besonders aussagekräftig. Sie decken sich mit den Ergebnissen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, das ebenfalls einen Preisanstieg im dritten Quartal feststellte.
Quellen: