Nach einer Phase des Preisrückgangs verzeichnen Immobilienpreise in Deutschland wieder einen Aufwärtstrend. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 11.11.2024 berichtete, deuten die Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken für das dritte Quartal auf eine Trendwende hin. Demnach stiegen die Immobilienpreise im Schnitt um ein Prozent gegenüber dem Vorquartal. Obwohl im Vergleich zum Vorjahresquartal noch ein Minus zu verzeichnen ist, scheint der Preisverfall vorerst gestoppt.
Diese Entwicklung bestätigt auch eine Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), die am 07.11.2024 vom Spiegel online veröffentlicht wurde. Das IfW stellte im dritten Quartal einen Preisanstieg von 1,4 Prozent für Eigentumswohnungen und 1,3 Prozent für Einfamilienhäuser im Vergleich zum Vorquartal fest. Lediglich bei Mehrfamilienhäusern gab es einen leichten Rückgang von 0,4 Prozent. IfW-Experte Jonas Zdrzalek sieht darin eine Bestätigung, dass die Kaufpreise nach dem Absturz einen Boden erreicht haben und nun wieder anziehen. Einen neuen Boom erwartet er jedoch nicht.
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Neubauwohnungen in den Top-7-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart). Hier liegen die Preise laut IfW nur noch 1,5 Prozent unter dem Höchststand von 2022. Im Gegensatz dazu notieren die Preise für Bestandswohnungen noch rund zehn Prozent unter ihren Höchstständen, wie der Spiegel unter Berufung auf das IfW berichtet.
Auch die Berliner Morgenpost berichtete am 20.09.2024 über die Trendwende am Immobilienmarkt. Das Statistische Bundesamt bestätigte den ersten Anstieg der Immobilienpreise im Vergleich zum Vorquartal seit dem zweiten Quartal 2022. Besonders Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichneten in allen Regionen Preisanstiege. In den sieben Metropolen stiegen die Preise für Wohnungen um 1,6 Prozent und für Häuser um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Die Tagesschau berichtete am 07.11.2024 ebenfalls über die steigenden Immobilienpreise und zitierte dabei ebenfalls die IfW-Studie. Die Tagesschau hob hervor, dass Neubauwohnungen in den Top-7-Städten fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben. Auch die Tagesschau betonte die Zurückhaltung der Käufer, die sich in der geringen Anzahl der Transaktionen widerspiegelt.
Kommunal.de berichtete am 23. September 2024 über die regionalen Unterschiede der Preisentwicklung. Während die Preise in den Großstädten wieder steigen, sanken sie in dünn besiedelten ländlichen Gebieten. Insgesamt registrierte das Statistische Bundesamt im zweiten Quartal 2024 einen Rückgang der Immobilienpreise um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das ZDF berichtete am 08.08.2024 über die langsame Preiserholung am Immobilienmarkt. Das ZDF zitierte den IfW-Forscher Jonas Zdrzalek, der die Trendwende am Immobilienmarkt für eingeläutet hält. Zdrzalek betonte die Notwendigkeit, mehr Wohnraum in Ballungszentren zu schaffen.
Die Gründe für den erneuten Preisanstieg sind vielfältig. Experten nennen unter anderem die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum, das knappe Angebot, insbesondere bei Neubauten, und die sinkenden Bauzinsen. Obwohl die Preise wieder steigen, ist ein neuer Boom laut Experten nicht zu erwarten.
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