Der verborgene Impressionismus: Druckgrafik im Berliner Kupferstichkabinett
Die Ausstellung "Der andere Impressionismus. Internationale Druckgraphik von Manet bis Whistler" im Berliner Kupferstichkabinett rückt die Bedeutung der Druckgrafik innerhalb des Impressionismus in den Fokus, wie Andreas Kilb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) berichtet. Schon 1862, so zitiert Kilb Charles Baudelaire, war die Radierung, die „eau forte“, in Mode. Künstler wie James McNeill Whistler, Édouard Manet und Félix Bracquemond nutzten diese Technik, um flüchtige Augenblicke und Stimmungen festzuhalten. Besonders Johan Barthold Jongkind, so Baudelaire, besaß die Fähigkeit, die „Seele eines Malers aus seinen flüchtigsten Skizzen zu lesen“.
Die Ausstellung verdeutlicht Jongkinds Einfluss auf den Impressionismus. Laut F.A.Z. inspirierte seine Radierung "Abendsonne im Hafen von Antwerpen – soleil couchant" von 1868 Claude Monet zu seinem Gemälde "Impression – soleil levant", das 1874 auf der ersten Impressionistenausstellung präsentiert wurde. Auch Bracquemonds von William Turner inspirierte Grafik "Regen, Dampf und Geschwindigkeit" war Teil dieser Ausstellung und zeigt die Verbindung zwischen den Künstlergenerationen.
Kilb beschreibt in der F.A.Z., wie die Ausstellung im Kupferstichkabinett über 100 Meisterwerke der Grafik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zeigt. Die Berliner Sammlung gehört zu den bedeutendsten weltweit und bietet Kuratorin Anna Marie Pfäfflin eine umfassende Auswahl. Die Ausstellung spannt chronologisch einen Bogen von Rembrandt bis Lesser Ury, konzentriert sich jedoch vor allem auf die Werke der Impressionisten und ihrer Vorläufer, die Landschaften um Fontainebleau und die New Yorker Skyline in ihren Grafiken verewigten.
Die F.A.Z. betont die Vielfalt der Exponate. Von den stimmungsvollen Landschaftsdarstellungen Corots, Daubignys und Rousseaus über Whistlers Venedig-Veduten bis hin zu den intimen Porträts von Renoir, Morisot, Cassatt und Carrière erhält der Besucher einen umfassenden Einblick in die Kunst der Grafik. Auch weniger bekannte Künstler wie Franz Skarbina werden vorgestellt.
Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung, so die F.A.Z., ist der künstlerische Vergleich zwischen James Tissot und Anders Zorn. Während Tissot mit der Kaltnadel arbeitete, nutzte Zorn ein Wechselspiel aus vertikalen und horizontalen Linien. Dieser technische Unterschied wird anhand von Werken wie Tissots "Oktober" und Zorns "Badende" veranschaulicht.
Die Ausstellung "Der andere Impressionismus" im Berliner Kupferstichkabinett, so der F.A.Z.-Artikel, verdeutlicht, dass der Impressionismus nicht nur die Malerei revolutionierte, sondern auch die grafischen Künste nachhaltig prägte. Die Grafik war nicht nur Wegbereiter, sondern auch ständiger Begleiter dieser Kunstrichtung.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.): https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/der-andere-impressionismus-im-kupferstichkabinett-berlin-110158505.html
- Staatliche Museen zu Berlin: https://www.smb.museum/veranstaltungen/Berlin
- rausgegangen.de: https://www.museumsportal-berlin.de/de/veranstaltungen/rom-ansichten/
- visitBerlin.de: https://www.visitberlin.de/de/veranstaltungskalender-berlin?items_per_page=500&district=9222&tcg=gmaps
- rhenania.de: https://www.rhenania.de/ausstellungskataloge/auf-stein-gezeichnet-lithographien-von-bresdin-bis-vuillard-aus-der-sammlung-hegewisch-und-dem-kupferstichkabinett.html
- meer.com: https://www.meer.com/de/24828-rinus-van-de-velde