September 27, 2024
Irans Annäherung in der internationalen Diplomatie

Irans Charmeoffensive in New York

Irans Präsident Massud Peseschkian versprach bei der UN-Generalversammlung in New York eine neue Ära der Kooperation. Doch was ist von dieser Charmeoffensive zu halten? "In Berlin fragt man sich, was davon zu halten ist", berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am 27. September 2024.

Außenministerin Annalena Baerbock traf am Rande der Generalversammlung den iranischen Außenminister Abbas Araghchi zu einem 30-minütigen Gespräch. Wie das Außenministerium auf X mitteilte, forderte Baerbock Teheran auf, keine Raketen und Drohnen mehr an Moskau zu liefern.

Peseschkian gab sich während der UN-Generalversammlung ungewohnt gesprächsbereit. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC signalisierte er Kompromissbereitschaft im Atomstreit. "Die Zeit der Blutfehden ist vorbei", schrieb er in einem Beitrag für die "Washington Post".

Doch der Westen begegnet den iranischen Versprechen mit Skepsis. Zu oft hat Teheran in der Vergangenheit das Vertrauen missbraucht. "Niemand sollte im Umgang mit dem Iran naiv sein", mahnte die "Zeit" am 25. September 2013 in einer Kolumne. "Alles spricht dafür, dass das Land tatsächlich ein heimliches Atomwaffen-Programm betrieben hat."

Dennoch ist die Bereitschaft zum Dialog auf beiden Seiten spürbar. "Der Westen sollte diesen Moment nutzen", so die "Zeit" weiter. "Auf die Signale des Entgegenkommens sollte er mit eigener Kompromissbereitschaft antworten."

Ob Irans Charmeoffensive von Dauer ist und zu einer Einigung im Atomstreit führt, bleibt abzuwarten. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob Teheran seine Versprechen einhält und bereit ist, seinen Worten Taten folgen zu lassen.

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