Die Zahl der Verletzten durch islamfeindliche Straftaten in Deutschland ist im Jahr 2024 gestiegen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 2. November 2024 berichtete, geht dies aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Petra Pau hervor. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 wurden bundesweit 42 Verletzte durch Straftaten mit mutmaßlich islamfeindlichem Hintergrund registriert, darunter vier Schwerverletzte. Diese Zahlen sind vorläufig, da Straftaten teilweise verzögert angezeigt werden und ein islamfeindliches Motiv oft erst im Laufe der Ermittlungen festgestellt wird.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Auf eine Anfrage von Petra Pau im Jahr 2023 hatte die Bundesregierung, basierend auf Zahlen der Sicherheitsbehörden, 28 Leichtverletzte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 gemeldet. Wie die Zeit am 2. November 2024 berichtete, zeigt die Antwort der Regierung ein besorgniserregendes Bild.
Obwohl im dritten Quartal 2024 mit 117 Fällen weniger Taten gemeldet wurden als im zweiten Quartal (139 Straftaten), deutet die steigende Zahl der Verletzten auf eine zunehmende Brutalität der Angriffe hin. Petra Pau äußerte sich besorgt über die Entwicklung und betonte die Notwendigkeit entschiedener Maßnahmen zum Schutz und zur Prävention. „Die steigende Zahl der Gewaltopfer verdeutlicht, wie ernst die Bedrohung für Menschen, die als muslimisch wahrgenommen werden, ist“, so Pau gegenüber der dpa.
Die Zunahme islamfeindlicher Gewalt steht im Kontext einer gesellschaftlichen Debatte über Diskriminierung und Hasskriminalität. Neben Angriffen auf Muslime werden auch andere Gruppen, wie beispielsweise die LSBTIQ*-Community, vermehrt Opfer von Hassverbrechen. Wie der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) auf seiner Webseite ausführt, sind LSBTIQ* Personen im öffentlichen Raum häufig Angriffen und Diskriminierung ausgesetzt.
Auch der Mediendienst Integration berichtet über die steigende Zahl islamfeindlicher Straftaten und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Leben von Musliminnen und Muslimen in Deutschland. In einem Artikel vom November 2024 wird die Bedrohungssituation im Alltag thematisiert und auf die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen hingewiesen.
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