Hundert Jahre nach dem Tod von Franz Kafka sind ein Originalmanuskript und ein dazugehöriger Brief des Schriftstellers für 286.000 Euro in Hamburg versteigert worden. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/23/manuskript-und-brief-von-kafka-fuer-286-000-euro-versteigert) und die dpa berichten, erhielt ein deutscher Privatsammler den Zuschlag im Auktionshaus Hesse.
Bei den versteigerten Objekten handelt es sich um ein fünfseitiges Manuskript von Kafkas Erzählung „Erstes Leid“ aus dem Jahr 1922. Ergänzt wird das Manuskript durch einen dreiseitigen Brief, den Kafka im selben Jahr an Hans Mardersteig, Mitherausgeber der Kunstzeitschrift „Genius“, schrieb. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/kafka-auktion-versteigerung-von-erstem-leid-zusammen-mit-brief-110113882.html) erläutert, dass die Erzählung „Erstes Leid“ die existenzielle Bedrängnis eines Trapezkünstlers schildert, der nur noch in der Höhe der Zirkuskuppel leben möchte und jeden Abstieg als Qual empfindet.
Wie das Hamburger Abendblatt (https://www.abendblatt.de/kultur/article407710247/200000-euro-mehr-raritaet-von-kafka-wird-in-hamburg-versteigert.html) berichtet, gelangen literarische Handschriften Kafkas nur selten in den Handel. Der Brief an Mardersteig, der dem Manuskript beilag, begründete unter anderem Kafkas mehrjährige Schreibpause. Die F.A.Z. zitiert einen Schlüsselsatz aus dem Brief: „Man kann eben zweierlei zugleich sein: eines Freundes guter Traum und das eigene böse Wachsein.“
Das Auktionshaus Ketterer versteigert am darauffolgenden Montag weitere literarische Schätze, darunter eine Erstausgabe von Kafkas „Die Verwandlung“ mit Original-Schutzumschlag (Schätzpreis 2.500 Euro) und eine seltene Erstausgabe von Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ aus dem Jahr 1865 (Schätzpreis 15.000 Euro), wie unter anderem der Stern (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/auktion--manuskript-und-brief-von-kafka-fuer-286-000-euro-versteigert-35253990.html) berichtet.
Franz Kafka, der am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren an Tuberkulose starb, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind geprägt von existentiellen Fragen und der Darstellung von Isolation und Entfremdung.
