Rekordchampion gegen Meister, Kompany gegen Alonso, Musiala gegen Wirtz – das Aufeinandertreffen Bayern München gegen Bayer Leverkusen elektrisiert die Fußballwelt. Wie die Zeit berichtet, zeigt sich Xabi Alonso vor dem Spitzenspiel am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) jedoch zurückhaltend. Der Trainer des amtierenden Meisters warnt vor zu hohen Erwartungen an sein Team und bezeichnet die Partie in der Allianz Arena als „das vielleicht härteste Spiel für uns in der ganzen Saison“.
Die Ausgangslage ist klar: Der FC Bayern, in dieser Saison noch ungeschlagen, empfängt Leverkusen als Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung. Die Erinnerung an die bittere 0:3-Niederlage im Vorjahr, als die Werkself den Münchnern beim letztjährigen Topspiel keine Chance ließ, ist bei den Bayern noch präsent.
Doch die Leverkusener reisen nicht mit dem Image des „Vizekusen“ an, wie der Stern schreibt. Nach der souveränen Meisterschaft und einer Ungeschlagen-Saison mit imposanten 18 Punkten Vorsprung auf den entthronten Serienchampion ist das Selbstverständnis ein anderes. „Wir sind bereit“, wird Alonso zitiert. Dennoch weiß der ehemalige Bayern-Profi um die Schwere der Aufgabe: „Für alle anderen Mannschaften ist das Spiel in München das Härteste.“
Besondere Brisanz erhält das Duell auch durch die Konstellation der Trainer. Xabi Alonso, der den überraschenden Abgang von Trainer Gerardo Seoane im Oktober 2022 nutzte, um bei Bayer 04 Leverkusen seine erste Cheftrainerstation im Profibereich anzutreten, war zwischenzeitlich auch ein Wunschkandidat für den FC Bayern München. Die Münchner entschieden sich jedoch für Vincent Kompany, der in Leverkusen laut auflachte, als er auf die Konstellation angesprochen wurde. „Es sieht immer so aus, als ob alle ein außergewöhnliches Ego haben. Das ist mir alles völlig egal“, so Kompany, der Alonso bereits als Spieler in der Premier League und Champions League gegenüberstand.
Über 300.000 Tickets hätte der FC Bayern verkaufen können, doch nur 75.000 Zuschauer werden das Spektakel in der Allianz Arena live miterleben können. Sie dürfen sich auf eine spannende Begegnung mit zwei offensivstarken Mannschaften freuen, die in den bisherigen Saisonspielen mit ihren Angriffsreihen um Harry Kane (Bayern) und Victor Boniface (Leverkusen) für Furore sorgten. Mit vier Siegen und einem Torverhältnis von 16:3 hat der FC Bayern einen Startrekord aufgestellt. Bayer erzielte die zweitmeisten Tore – 13 Treffer nach vier Spieltagen bedeuten eingestellten Vereinsrekord.
Doch beide Teams offenbarten in der Defensive auch Schwächen. So musste Leverkusen bereits in dieser Saison zwei Mal in der Nachspielzeit einen Gegentreffer hinnehmen, konnte die Partien gegen Gladbach und Wolfsburg aber dennoch für sich entscheiden. Dennoch: Bayerns Rekordspieler Thomas Müller erwartet einen spannenden Wiesn-Gipfel bis zum Schluss. „Sie klopfen so lange an die Tür bis einer aufmacht“, sagte der 35-Jährige. „Verrückterweise macht bei Bayer Leverkusen immer einer auf in der Nachspielzeit.“ In schmerzhafter Erinnerung ist den Münchnern sicher noch das 2:2 aus der Vorsaison, als Leverkusen in der wilden Nachspielzeit ausglich.
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