30.11.2024
Karin Baal Abschied einer Filmlegende

Filmikone Karin Baal mit 84 Jahren verstorben

Die Schauspielerin Karin Baal ist im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/30/film-diva-des-nachkriegskinos-karin-baal-ist-tot) berichtet, haben ihre Kinder Therese Lohner und Thomas Baal den Tod ihrer Mutter gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt. Sie beschreiben den Verlust als „riesiges Loch“, nicht nur für die Familie, sondern auch für Berlin und ganz Deutschland und betonen den prägenden Einfluss Baals auf eine ganze Generation.

Karin Baal, gebürtig Karin Blauermel, erlangte durch ihre Rolle als selbstbewusste und freche Sissy in dem Film „Die Halbstarken“ (1956) an der Seite von Horst Buchholz große Bekanntheit. Der Film, der die Jugendkriminalität und die Lebensrealität junger Menschen im Nachkriegsberlin thematisiert, wurde zu einem Klassiker und machte Baal zum Star. Die Rolle der Sissy, die im Filmverlauf auch ihre manipulative und gewalttätige Seite zeigt, prägte ihr Image nachhaltig. Sie wurde als deutsche Brigitte Bardot gefeiert, aber auch als „Femme fatale“ des deutschen Kinos bezeichnet.

Baals Karriere umfasste mehr als 100 Filme und Serien. Nach ihrem Durchbruch mit „Die Halbstarken“ spielte sie in Produktionen wie „Das Mädchen Rosemarie“ (1958), „Der Jugendrichter“ (1960) und „Die junge Sünderin“ (1960). Sie arbeitete mit bekannten Regisseuren des Neuen Deutschen Films zusammen, darunter Rainer Werner Fassbinder („Berlin Alexanderplatz“, „Lili Marleen“, „Lola“), Reinhard Hauff, Margarethe von Trotta und Wim Wenders. Auch im Fernsehen war sie präsent, beispielsweise in Serien wie „Liebling Kreuzberg“, „Die Schwarzwaldklinik“ und „Praxis Bülowbogen“ sowie in verschiedenen Edgar-Wallace-Verfilmungen.

Ihr Leben war nicht nur von beruflichen Erfolgen, sondern auch von persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet. Zwei ihrer Ehen scheiterten, ihr dritter Ehemann erlag einem Krebsleiden. Dieser Verlust führte zu einer schweren Krise, die sie mithilfe von Alkohol zu bewältigen versuchte. Im Jahr 2000 heiratete sie den deutlich jüngeren Schauspieler Cevdet Celik, doch auch diese Ehe hielt nicht.

2018 wurde Karin Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals vergebenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte sie als „großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau“, die sich mit „berührender Hingabe“ ihren Rollen widmete und „feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar“ machte. Bis zuletzt lebte Karin Baal in ihrem geliebten Berliner Stadtteil Charlottenburg.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-11/30/film-diva-des-nachkriegskinos-karin-baal-ist-tot
  • https://www.wz.de/kultur/film-diva-des-nachkriegskinos-karin-baal-ist-tot_bid-121644927
  • https://rp-online.de/kultur/film/film-diva-des-nachkriegskinos-karin-baal-ist-tot_bid-121644923
  • https://www.mt.de/weltnews/panorama/Film-Diva-des-Nachkriegskinos-Karin-Baal-ist-tot-23993344.html
  • https://www.antennemuenster.de/artikel/die-halbstarken-filmstar-karin-baal-gestorben-2174305.html
  • https://www.wn.de/welt/kultur
  • https://www.mannheimer-morgen.de/kultur.html
  • https://www.fnweb.de/
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