Ein 14-jähriger Kitesurfer wurde am Sonntagmittag aus der Lübecker Bucht gerettet. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, wurde der Jugendliche von den Seenotrettern im 13 Grad kalten Wasser entdeckt, nachdem ein Augenzeuge einen treibenden Kiteschirm gemeldet hatte. Der Jugendliche hatte vergeblich versucht, seinen Schirm wieder aufzurichten. Die Rettungskräfte nahmen ihn an Bord ihres Schiffes. Glücklicherweise konnte keine Unterkühlung festgestellt werden. In Neustadt in Holstein wurde er seinem Vater übergeben. (Quelle: dpa, wie von ZEIT ONLINE am 4. November 2024 berichtet: https://www.zeit.de/news/2024-11/04/14-jaehriger-kitesurfer-aus-ostsee-gerettet).
Die Ostsee ist ein beliebtes Revier für Wassersportler, birgt aber auch Gefahren, insbesondere für junge und unerfahrene Kitesurfer. Der Vorfall in der Lübecker Bucht verdeutlicht die Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen beim Kitesurfen. Ablandiger Wind, wie er vermutlich auch in diesem Fall vorherrschte, kann Kitesurfer schnell vom Ufer wegtreiben. Gerade bei niedrigen Wassertemperaturen besteht dann die Gefahr der Unterkühlung. Auch das Verheddern in den Leinen des Kiteschirms, wie es bereits in anderen Fällen berichtet wurde (z.B. NDR Bericht über einen Kitesurfer vor Warnemünde: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/rostock/Kitesurfer-auf-der-Ostsee-vor-Warnemuende-gerettet,mvregiorostock1154.html), stellt ein erhebliches Risiko dar.
Experten empfehlen daher dringend, beim Kitesurfen in der Ostsee folgende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:
- Niemals alleine kitesurfen gehen. - Sich vor dem Kitesurfen über die Wetterbedingungen und die Windvorhersage informieren. - Bei ablandigem Wind besonders vorsichtig sein und gegebenenfalls auf das Kitesurfen verzichten. - Einen Neoprenanzug tragen, um sich vor Unterkühlung zu schützen. - Ein Sicherheitsmesser mitführen, um sich im Notfall von den Leinen des Kiteschirms befreien zu können. - Eine Sicherheitsleine verwenden, die den Kite im Notfall vom Trapez löst. - Sich mit den örtlichen Gegebenheiten und den möglichen Gefahren vertraut machen. - Die Sicherheits-App SafeTrx der DGzRS nutzen, um im Notfall schnell geortet werden zu können (wie von der DGzRS empfohlen: https://www.seenotretter.de/aktuelles/seenotfaelle/seenotretter-retten-kitesurfer-bei-sylt-aus-lebensgefahr).Neben den bereits genannten Gefahren gibt es weitere Notfallsituationen, die beim Kitesurfen auftreten können:
- Materialbruch (z.B. Leinenriss, Bruch des Kiteboards) - Kollision mit anderen Wassersportlern oder Objekten - Gesundheitliche Probleme (z.B. Kreislaufkollaps, Verletzungen) - Wetterumschwung (z.B. plötzlicher Sturm, Gewitter)In solchen Situationen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und schnellstmöglich Hilfe zu rufen. Die Seenotretter der DGzRS sind rund um die Uhr erreichbar und stehen Kitesurfern in Not zur Seite.
Um die Sicherheit beim Kitesurfen zu erhöhen, sind neben den individuellen Sicherheitsmaßnahmen auch Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit wichtig. Kitesurfschulen sollten ihre Schüler umfassend über die möglichen Gefahren und die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen informieren. Auch erfahrene Kitesurfer sollten ihr Wissen an Anfänger weitergeben und auf die Einhaltung der Sicherheitsregeln achten. Öffentlichkeitskampagnen können dazu beitragen, das Bewusstsein für die Risiken des Kitesurfens zu schärfen und die Zahl der Unfälle zu reduzieren.
Weitere Quellen: