Kurt Kleinschmidt ist erneut zum Landesvorsitzenden der AfD Schleswig-Holstein gewählt worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, bestätigten die Delegierten den 57-jährigen ehemaligen Soldaten aus Nordfriesland am Wochenende auf einem Parteitag in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) mit 54 Prozent der Stimmen im Amt. Auch seine Stellvertreter, Volker Schnurrbusch und Julian Flak, wurden wiedergewählt. Der NDR berichtet zudem, dass Kleinschmidt sich bei der Wahl zum Spitzenkandidaten für die kommende Bundestagswahl gegen den Bundestagsabgeordneten Gereon Bollmann durchgesetzt hat.
Der Parteitag fand im Bürgerhaus von Henstedt-Ulzburg statt, einem Ort, den der Landesverband laut Zeit Online regelmäßig für seine Veranstaltungen nutzt, obwohl die Gemeinde mehrfach versucht hatte, diese zu verhindern. Vor dem Bürgerhaus versammelten sich am Samstag und Sonntag Demonstranten, um gegen den Parteitag zu protestieren. Die Polizei zählte am Samstag rund 400 Teilnehmer, am Sonntag war die Zahl der Protestierenden deutlich geringer. Es kam zu kleineren Zwischenfällen, jedoch ohne Festnahmen oder Verletzungen, so die dpa.
Wie der NDR berichtet, war die Vorbereitung auf die Bundestagswahl ein zentrales Thema des Parteitags. Die AfD Schleswig-Holstein strebt demnach ein Ergebnis von 20 Prozent an, nachdem sie bei der letzten Bundestagswahl 6,8 Prozent der Stimmen erreichte. Neben der Wahl des Landesvorsitzenden und der Spitzenkandidaten-Kür stimmten die Delegierten auch über eine Resolution zur AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" ab. Eine große Mehrheit sprach sich für die Unterstützung der Organisation aus, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird. Einige Parteimitglieder äußerten laut NDR am Rande des Parteitags Bedenken hinsichtlich einer möglichen Radikalisierung der AfD in Schleswig-Holstein.
Bereits am Freitagabend, vor Beginn des Parteitags, kam es im Bürgerhaus zu einem Polizeieinsatz. Wie der NDR berichtet, wurde eine übelriechende Flüssigkeit im Toilettenbereich verschüttet. Die Feuerwehr stellte jedoch fest, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich nicht um eine gesundheitsgefährdende Substanz handelte. Ein AfD-Mitglied hatte die Einsatzkräfte alarmiert.
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