September 26, 2024
Kritik an BASF-Strategie: Arbeitnehmer fordern Zukunftsperspektiven und Investitionen

Die Chemiegewerkschaft IG BCE und der BASF-Betriebsrat üben scharfe Kritik an der neuen Strategie des Ludwigshafener Chemieriesen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, stehe für die Kritiker der Sparkurs des Managements im Vordergrund, was nicht ausreiche, um eine erfolgreiche Zukunft und die Sicherung der Standorte zu gewährleisten. Stattdessen müsse der Fokus auf offensiven Investitionen zur Modernisierung der europäischen Standorte liegen.

„Durch die vielen Sparprogramme fühlen sich die BASF-Beschäftigten ohnmächtig. Für sie ist es eine Zeit großer Ungewissheit“, wird der BASF-Betriebsratsvorsitzende Sinischa Horvat zitiert. Die geplante Neuausrichtung biete hier keine Hilfe. Der Betriebsrat konzentriere sich nun auf die Verhandlungen zur Verlängerung der Standortvereinbarung am Stammwerk in Ludwigshafen, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausschließt. Horvat fordert eine Ausweitung des Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen bis 2030.

Besonders die Beschäftigten des größten rheinland-pfälzischen Unternehmens sorgten sich um ihre Zukunft, so Roland Strasser, Leiter des IG BCE-Landesbezirks Rheinland-Pfalz/Saarland. „Sie fragen sich auch: Was passiert mit der Region? Welche Auswirkungen haben diese Entscheidungen auf die gesamte Wertschöpfungskette? Und: Entwickelt BASF sich zu einer Management-Holding?“, zitiert ihn die dpa. Statt ständiger Ausgliederungen, Sparprogrammen und neuen Strategieausrichtungen brauche das Unternehmen einen mutigen und entschlossenen Plan.

BASF hatte zuvor angekündigt, mit einem weitreichenden Konzernumbau die Profitabilität steigern zu wollen. Die Schließung weiterer Chemieanlagen wurde dabei nicht ausgeschlossen. Zugleich sollen Geschäftsbereiche an die Börse gebracht oder verkauft werden.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) sieht in den Nachrichten von BASF ein Anzeichen für die fortschreitende „industrielle Talfahrt“. Den diversen Ankündigungen der Bundesregierung müssten nun schnellstens Taten folgen, fordert VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup laut dpa. „Heißt: Energiekosten runter, umfassende Steuerreform, fundamentalen Bürokratieabbau, Innovationen boostern.“

Quelle: dpa

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