Alistair Hudson, Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM), spricht sich gegen ein separates Schulfach Kunst aus. Wie die Zeit berichtet, schlägt er stattdessen die Integration von Kunst in alle Unterrichtsfächer vor. In einem Gastbeitrag für die „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Samstag) argumentiert Hudson, Kunstfertigkeit solle als Methode zum gemeinschaftlichen Problemlösen genutzt werden. Er plädiert für „Imagineering“, eine Kombination aus „Imagination“ und „Engineering“, als grundlegende Lernmethode in allen Fächern – von Mathematik und Physik bis hin zu Geschichte und Geografie. (Quelle: Zeit Online)
Hudson kritisiert das derzeitige Bildungssystem, das seiner Ansicht nach auf individuelle Leistung und Wissenserwerb zur Kapitalvermehrung ausgerichtet ist. Dies führe zu isoliertem Lernen, während die Wissenschaft die Zusammenarbeit und die Förderung kognitiver Vielfalt erfordere. Kunst könne hier der Schlüssel zur Lösung sein, so Hudson.
Als Beispiel nennt er die Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, beschreibt Hudson eine weitverbreitete „Atmosphäre der Angst“ im Zusammenhang mit KI. Die Sorge, KI könnte die Macht übernehmen oder Arbeitsplätze vernichten, sei präsent. Hudson betont jedoch die Möglichkeit, den Einfluss von KI zu gestalten. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
Das ZKM, 1989 als Stiftung des öffentlichen Rechts gegründet, versteht sich als Brücke zwischen klassischen Künsten und dem digitalen Zeitalter. Es vereint Forschung, Sammlung, Produktion, Vermittlung und Ausstellungen und hat sich international einen Namen gemacht. Ein Workshop am ZKM, der sich mit der Bilderzeugung mittels KI beschäftigt, unterstreicht die Auseinandersetzung der Institution mit dem Thema. (Quelle: ZKM)
Die Diskussion um KI in der Kunst wird auch in anderen Medien geführt. So diskutierten Experten auf Bayern 2 über Chancen und Risiken des KI-Einsatzes in der bildenden Kunst. Dabei wurde betont, dass KI zwar ein mächtiges Werkzeug, aber keine Bedrohung für die Kunst sei. (Quelle: BR24)
Auch die Frage nach dem Einfluss von KI auf den Kulturbetrieb wird beleuchtet. Ein Artikel auf kulturmanagement.net thematisiert die Möglichkeit, durch KI die Resilienz von Kultureinrichtungen zu stärken, beispielsweise durch die frühzeitige Erkennung von Krisen. (Quelle: kulturmanagement.net)
Eine weitere Perspektive bietet eine Ringvorlesung der Universität Wien zum Thema Künstliche Intelligenz, die verschiedene Aspekte von KI in Theorie und Praxis beleuchtet. (Quelle: YouTube)
Der Fachkräftemangel im Kulturbetrieb wird ebenfalls im Zusammenhang mit KI diskutiert. Kulturmanagement.net zeigt auf, wie KI durch Automatisierung von Aufgaben Fachkräfte entlasten und so dem Personalmangel entgegenwirken kann. (Quelle: kulturmanagement.net)
Die Integration von Kunst in alle Schulfächer, wie von Hudson vorgeschlagen, könnte somit auch dazu beitragen, Schüler*innen auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und des zunehmenden Einflusses von KI vorzubereiten.