September 27, 2024
Kunststätten in Frankfurt vor vorübergehender Schließung und Sanierung

Die bevorstehende Schließung des Museums für Moderne Kunst (MMK) im Oktober für ein Jahr und der Schirn Kunsthalle im Mai 2025 für drei Jahre wirft Fragen nach den Auswirkungen auf die Frankfurter Altstadt auf. Beide Einrichtungen sind wichtige Anziehungspunkte für Kunstinteressierte und tragen zur Lebendigkeit des historischen Zentrums bei.

Die Schließungen sind notwendig, um dringend erforderliche Sanierungsarbeiten durchzuführen. Wie die F.A.Z. berichtet, wird das MMK einer Brandschutzsanierung unterzogen. Bereits 2019 hatte es in dem Gebäude gebrannt, und obwohl in den Jahren 2020 und 2021 bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes ergriffen wurden, sind nun weitere Arbeiten erforderlich, um die aktuellen Sicherheitsstandards zu erfüllen. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 3,3 Millionen Euro.

Auch die Schirn Kunsthalle muss umfassend saniert werden. Das Gebäude wird für die Dauer der Arbeiten, die sich über drei Jahre erstrecken, in die Dondorf-Druckerei in Bockenheim umziehen. Die Stadt Frankfurt sucht derweil nach einem geeigneten Objekt für die städtische Musikschule, die ebenfalls in der Schirn untergebracht ist und durch die Schließung ihr Domizil verlieren wird.

Die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) zeigt sich zuversichtlich, dass die Schließungen keine größeren Einbußen im Ausstellungsbetrieb mit sich bringen werden. Die Schirn plane, „mit keinen längeren Schließzeiten und einem attraktiven Programm“ für die Zeit des Umzugs, so Hartwig gegenüber der F.A.Z.

MMK-Direktorin Susanne Pfeffer verweist auf die beiden anderen Standorte des Museums, den MMK Tower und das MMK Hauptzollamt, die während der Schließung des Haupthauses weiterhin für Besucher geöffnet bleiben. Die Taktung der Ausstellungen an diesen Standorten soll beibehalten werden.

Die Schließung des Haupthauses will das MMK nutzen, um die Digitalisierung seiner Sammlung und die Online-Präsentation seiner Archive voranzutreiben. Geplant ist unter anderem, das Archiv Jean-Christophe Ammann im Jahr 2025 online zugänglich zu machen.

Die Schirn Kunsthalle ist ein international renommiertes Ausstellungshaus, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1986 über 200 Ausstellungen gezeigt hat. Die Schirn verfügt über keine eigene Sammlung, sondern organisiert wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themen und Künstlern.

Die Schließung der beiden wichtigen Kunstinstitutionen wird das kulturelle Angebot in der Frankfurter Altstadt vorübergehend einschränken. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die Besucherzahlen und die Atmosphäre im historischen Zentrum auswirken wird.

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