10.12.2024
LNG Gipfel Berlin Klimaschutzproteste mit über 120 Festnahmen

Über 120 Festnahmen bei Protesten gegen Flüssiggas-Gipfel in Berlin

Am Dienstag führten Proteste gegen eine Flüssiggas-Konferenz in Berlin zu über 120 vorübergehenden Festnahmen durch die Polizei, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Die Demonstranten blockierten die Eingänge des Hotels Adlon, dem Veranstaltungsort der Konferenz, bewarfen das Gebäude mit Farbe und einige klebten sich an einem Pritschenwagen vor dem Hotel fest. T-online zufolge wurden Strafanzeigen unter anderem wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung gestellt.

Die Proteste begannen bereits am frühen Morgen mit etwa 200 Teilnehmern, wie die Zeit berichtet. Im Verlauf der Demonstration wurden laut Polizeisprecher Florian Nath, zitiert von verschiedenen Medien wie dem Tagesspiegel und Stern, zahlreiche Demonstranten gewalttätig und griffen die Polizei an den Absperrungen an. "Sie haben sogar eine Fahrradstreife der Polizei angegriffen", so Nath gegenüber dpa. Die Polizei nahm die Demonstranten fest, um ihre Identität festzustellen.

Auslöser der Proteste war der "LNG World Summit", eine internationale Konferenz der Gasindustrie im Hotel Adlon. Die Demonstranten kritisieren Flüssiggas als klimaschädlich. Greenpeace projizierte am Vortag den Schriftzug "Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge" auf die Hotelfassade, wie die Tagesschau berichtet. Verschiedene Umweltorganisationen, darunter Amnesty International und Fridays for Future, hatten Proteste angekündigt. Auch Gruppen wie "Ende Gelände" und "Extinction Rebellion" planten Aktionen, so die Süddeutsche Zeitung.

Die Demonstranten werfen der Gasindustrie vor, fossile Brennstoffe als vermeintliche "Brückentechnologie" zu bewerben, obwohl Gas laut Kritikern klimaschädlicher als Kohle sei. Carla Reemtsma von Fridays for Future kritisierte den Ausbau der Gasinfrastruktur inmitten der Klimakrise, berichtet der rbb. Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe bezeichnete Gas als "Klimakiller" und sprach von "hoch spekulativen Geschäften", wie ebenfalls der rbb berichtet.

Zwei Demonstranten mussten aufgrund von Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Feuerwehr löste die festgeklebten Aktivisten vom Pritschenwagen. N-tv zufolge erhielten die Festgenommenen Platzverweise.

Quellen: - Zeit Online - Tagesspiegel - Stern - n-tv - t-online - Tagesschau - Süddeutsche Zeitung - Volksstimme - Mitteldeutsche Zeitung
Weitere
Artikel