8.11.2024
Manipulierte Musik Urheberrechtsstreit Universal Music gegen Believe

Universal Music verklagt Believe: Manipulierte Songs sorgen für Ärger

Die Musikindustrie kämpft seit langem gegen Urheberrechtsverletzungen. In jüngster Zeit sind manipulierte Songs verstärkt in den Fokus gerückt. Nun geht der Marktführer Universal Music, zusammen mit anderen Rechteinhabern, gerichtlich gegen den Konkurrenten Believe vor. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 08.11.2024 berichtete, geht es um eine Klage in Millionenhöhe.

Die digitale Musikwirtschaft lockt auch Akteure an, die mit unlauteren Methoden Profite erzielen wollen. Bots, gehackte Accounts und daraus resultierende manipulierte Streamingzahlen sind ein bekanntes Problem für die Branche. Veränderte Musikaufnahmen stellen eine weitere Herausforderung dar. Dazu gehören beschleunigte Versionen von Songs ("Sped-up"-Versionen) oder Remixe. Diese werden von den Content-Management- und Tracking-Systemen der Plattformen oft nicht oder nur unzureichend erkannt. Die Folge: Rechteinhaber der zugrundeliegenden Texte, Kompositionen und der Originalaufnahmen gehen leer aus.

Universal Music wirft Believe und dessen Tochterfirma TuneCore "Urheberrechtsverletzungen in industriellem Maßstab" vor und fordert Schadensersatz in Höhe von mindestens 500 Millionen Dollar, wie MusikWoche am 05.11.2024 berichtete. Believe weist die Vorwürfe zurück und kündigte an, sich gegen die Klage zu verteidigen. Das Unternehmen betont, die Achtung der Urheberrechte sehr ernst zu nehmen und robuste Tools und Prozesse entwickelt zu haben, um dieser Herausforderung zu begegnen.

Laut der Klageschrift von Universal Music hat Believe massenhaft Vertriebsverträge mit "betrügerischen Künstlern und Piraten-Plattenlabels" abgeschlossen, die veränderte Versionen bekannter Songs verbreiten. Als Beispiele werden Künstlernamen genannt, die bekannten Stars ähneln, wie "Kendrik Laamar" oder "Arriana Gramde". Believe soll wissentlich Tantiemen für sich beansprucht haben, die anderen Rechteinhabern zustanden, so der Vorwurf. Auch nach der Klärung von Konflikten auf Plattformen wie YouTube habe Believe die betreffenden Titel über andere Plattformen weiterverbreitet und dort Tantiemen dafür eingefordert, wie MusikWoche am 05.11.2024 berichtete.

Der Rechtsstreit zwischen Universal Music und Believe wirft ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten der Musikindustrie im Umgang mit manipulierten Songs im digitalen Zeitalter. Die Auseinandersetzung dürfte richtungsweisend für die Zukunft des Urheberrechtsschutzes im Musikstreaming sein.

Quellen:

Weitere
Artikel