In Deutschland ist im Jahr 2024 ein deutlicher Anstieg der Masernfälle zu verzeichnen. Bis Ende September wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) rund 550 Fälle gemeldet, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren dar: 2023 wurden insgesamt nur 79 Fälle registriert, 2022 waren es lediglich 15.
Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Experten führen ihn unter anderem auf eine nachlassende Impfbereitschaft zurück. „Es reicht schon, wenn ein paar weniger Leute sich impfen lassen, damit es zu Ausbrüchen kommt“, erklärte Leif Erik Sander, Leiter der Infektiologie der Berliner Charité, gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).
Ein weiterer Faktor ist die Globalisierung. Die Ausbreitung der Masern ist häufig auf infizierte Einreisende aus dem Ausland zurückzuführen, die in Deutschland weitere Menschen anstecken. Laut RKI trifft dies im Jahr 2024 auf knapp 15 Prozent der Fälle zu.
Die Masern-Impfung gilt als sehr wirksam und wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (Stiko) für alle Kinder in zwei Dosen empfohlen. Die erste Impfung sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen.
Trotz der Impfempfehlung ist die Impfquote in Deutschland nicht optimal. Nach Angaben des RKI erfolgt die Masernimpfung bei vielen Kindern zu spät oder nicht vollständig. Nur knapp 81 Prozent der Kinder, die 2019 geboren wurden, hatten im Alter von zwei Jahren beide Impfungen erhalten.
Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Masernvirus verursacht wird. Die Krankheit beginnt in der Regel mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung. Typisch für Masern ist ein Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken, der sich über den ganzen Körper ausbreiten kann.
In den meisten Fällen verlaufen Masern unkompliziert. Allerdings kann es zu Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung oder Gehirnentzündung kommen. In seltenen Fällen können Masern auch tödlich enden.
Um die weitere Ausbreitung der Masern in Deutschland einzudämmen, ist es wichtig, die Impfquote zu erhöhen. Experten raten daher allen Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen. Auch Erwachsene, die nicht oder nur einmal gegen Masern geimpft sind, sollten ihren Impfschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen.
Quellen:
