Sie erklären Mathematik auf Tiktok, Instagram und Youtube und stoßen damit auf enormes Interesse: Johannes Mensing und Josef Naber. Was machen die Mathe-Tiktoker anders als die Mathelehrer?
„Mathe kann jeder – und wir wollen es euch beweisen“ – mit diesem Satz enden die Tiktok-Videos von Johannes Mensing und Josef Naber. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erklären die beiden Mathe-Tiktoker, wie sie diesen Beweis antreten wollen. „Wir glauben, dass jeder Mathe verstehen kann, auch wenn es vielen nicht bewusst ist“, so Josef Naber gegenüber der FAZ. Das Ziel der beiden ist es, Menschen durch einfache und anschauliche Erklärungen zu zeigen, dass Mathe nicht gleich Mathe ist.
Dass Mathematik nicht unbedingt trocken und langweilig sein muss, zeigen die beiden Münsteraner auf ihren Social-Media-Kanälen. Auf Tiktok verfolgen bereits über 240.000 Menschen ihre Videos. Um ihren Followern den Spaß an der Mathematik zu vermitteln, setzen Johannes und Josef auf Alltagsbezug und Humor. So erklären sie ihren Followern beispielsweise, wie wahrscheinlich es ist, bei „Wer wird Millionär?“ nur durch Raten zu gewinnen.
Neben Social Media möchten Johannes und Josef aber vor allem dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler Mathe besser verstehen. Das schlechte Image der Mathematik liege häufig daran, dass Mathe vorverurteilt werde. Sätze wie: „Meine Mutter konnte auch schon kein Mathe“ oder „Mathe ist halt nicht für jedermann“ hören die beiden häufig. Im Interview mit ANTENNE MÜNSTER sagt Josef: „Falls einer (...) das schonmal über sich gedacht hat: 'Mathe kann ich nicht. Mathe brauch' ich nicht. Oder Mathe ist langweilig - Redet euch das nicht ein und lasst euch das auch nicht einreden. Mathe kann jeder und Mathe ist auch nicht langweilig. Wenn ihr da Unterstützung braucht, meldet euch gerne. Weil wir wollen gerne die Klischees (...) brechen, dass Mathe (...) nur ausgewählte Leute können. Mathe kann wirklich jeder.“
Um Schülern und Studenten die Mathematik näher zu bringen, haben Johannes und Josef die Nachhilfeplattform „MatheMind“ gegründet. Auf dieser Plattform bieten die beiden ausführliche Lernvideos, eigene Lernhefte und individuelle Nachhilfe an. „Über 50 Prozent des Lernerfolgs hängt von der Lehrperson ab“, sagt Johannes. Eine solche 1-zu-1-Betreuung sei in der Schule gar nicht möglich und einer der Gründe, warum sich die beiden gegen eine Karriere als Lehrer entschieden haben.
Mittlerweile stecken Johannes und Josef über 50 Stunden pro Woche in „MatheMind“ und ihre Social-Media-Kanäle. „Wenn man sich die Einnahmen anschaut und die Zeit, die wir da reinstecken, dann würden uns wahrscheinlich viele sagen, wir sollen damit aufhören“, so Johannes im Interview mit ANTENNE MÜNSTER. Doch die beiden lassen sich nicht entmutigen und arbeiten mit großer Leidenschaft an ihrem Herzensprojekt.
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