Im Duisburger Stadtteil Homberg fand am Dienstag, dem 29. Oktober 2024, eine groß angelegte Meldekontrolle im Hochhaus "Weißer Riese" statt. Rund 400 Beamte von Polizei und Ordnungsamt waren im Einsatz, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Der Fokus der Kontrolle lag auf der Überprüfung von Sozialleistungen und Aufenthaltsgenehmigungen. Wie der WDR berichtet, verliefen die Befragungen der Bewohner friedlich.
Das Hochhaus mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Etagen gilt als sozialer Brennpunkt und sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Die Westdeutsche Zeitung (WZ) berichtete bereits im Vorfeld über die geplante Aktion der Behörden. Ziel war es, festzustellen, wer dort tatsächlich gemeldet ist und lebt. Laut WDR wurden 20 Personen wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts festgenommen, zwei davon lagen bereits Abschiebehaftbefehle vor. Vier der Festgenommenen wurden später wieder freigelassen. Die Behörden stießen außerdem auf fünf Personen, die wegen mutmaßlicher Straftaten gesucht wurden.
An der Kontrolle waren neben Polizei und Ordnungsamt auch die Ausländermeldestelle, die Stadtkasse, die Stabsstelle für Sozialleistungsmissbrauch, das Jobcenter und die Familienkasse beteiligt, wie die WZ berichtet. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) bezeichnete die Kontrolle als Erfolg und betonte die Verantwortung der Stadt für die Bewohner, die sich an die Regeln halten. Der Westen (DerWesten.de) zitiert den Polizeipräsidenten Alexander Dirselhuis, der die Anzahl der kriminellen Handlungen im Verhältnis zur Bewohnerzahl als nicht extrem hoch einstuft. Er betonte die Notwendigkeit, zwischen Reinigungs- und Sicherheitsdefiziten zu unterscheiden.
Das Hochhaus "Weißer Riese" war in den 1970er Jahren für die Duisburger Arbeiterschaft begehrter Wohnraum. Im Laufe der Jahre verwahrloste das Gebäude jedoch zunehmend. Die Stadt Duisburg plant, das Problemviertel zu sanieren und die Lebensqualität zu erhöhen. Zwei der "Weißen Riesen" wurden bereits abgerissen, ein weiterer soll 2025 folgen, wie die Borkener Zeitung berichtet.
Zuletzt hatte sich die Logistikfirma DHL geweigert, Pakete in das Hochhaus zu liefern, da Zusteller bedroht worden waren. Wie der Spiegel (Spiegel Online) berichtet, hat DHL die Zustellung inzwischen wieder aufgenommen, die Mitarbeiter werden jedoch von einem Sicherheitsdienst begleitet. Die WAZ berichtet von überbelegten Wohnungen und häufig wechselnden Mietern. Die Stadt Duisburg will mit der Kontrolle und den geplanten Sanierungsmaßnahmen die Situation im Viertel verbessern.
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