Die Tarifverhandlungen in der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie sind festgefahren. Wie die Zeit berichtet, hat die IG Metall zu weiteren Warnstreiks aufgerufen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Bereits am Mittag begannen erste Arbeitsniederlegungen. Vor dem Werk von Thermo Electron LED in Osterrode (Landkreis Göttingen) fand eine Kundgebung statt, während bei Stiebel Eltron in Holzminden und bei der Wilhelm Stoll Maschinenfabrik GmbH in Salzgitter Demonstrationszüge organisiert wurden.
Weitere Aktionen betrafen laut IG Metall Angestellte von Howmet Fastening Systems in Hildesheim, Kelvion PHE in Sarstedt (Landkreis Hildesheim), Salzgitter Maschinenbau AG, JL Goslar, Minebea Intec Bovenden (Landkreis Göttingen) und Pleissner Guss in Herzberg (Landkreis Göttingen). Auch Beschäftigte von Federal-Mogul Powertrain in Beckedorf (Landkreis Schaumburg) wurden zum Streik aufgerufen. In der ersten Warnstreikwoche beteiligten sich laut IG Metall bereits rund 12.000 Beschäftigte im Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt an den Arbeitsniederlegungen.
Die dritte Tarifrunde war am vergangenen Dienstag nach nur 45 Minuten ergebnislos abgebrochen worden. Auch die Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim endeten ohne Ergebnis, wie Gewerkschaft und Arbeitgeber mitteilten. Am Dienstag werden die Verhandlungen im Tarifgebiet Sachsen-Anhalt fortgesetzt, wo ebenfalls Warnstreiks stattfinden. Der NDR berichtete am 4. November 2024 über die erneuten Streiks und die ausbleibende Annäherung der Tarifparteien.
Die IG Metall fordert für die über 100.000 Beschäftigten in Niedersachsen sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie 170 Euro mehr für Auszubildende. Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall lehnt diese Forderung als überzogen ab. Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Lohnerhöhung von 1,7 Prozent ab Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 4. November 2024 ebenfalls über die festgefahrenen Tarifverhandlungen und die Warnstreiks.
Die Tarifverhandlungen bleiben weiterhin angespannt. Die IG Metall kündigte weitere Aktionen an, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Es bleibt abzuwarten, ob in den kommenden Tagen eine Annäherung der Positionen erreicht werden kann. Die IG Metall betonte die Entschlossenheit der Beschäftigten, für ihre Forderungen einzustehen.
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