September 26, 2024
Neuer Präsident für den BDI Herausforderungen und Erwartungen an Peter Leibinger

Peter Leibinger, bisher nicht unbedingt für markige Sprüche bekannt, soll neuer Präsident des einflussreichen Industrieverbands BDI werden. Damit wird er zum höchsten Wirtschaftslobbyisten Deutschlands, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Er tritt sein Amt in einer Zeit an, die für die deutsche Industrie von großen Herausforderungen geprägt ist.

Während seine Schwester Nicola Leibinger-Kammüller, Präsidentin des Maschinenbauunternehmens Trumpf, durch kritische Äußerungen gegenüber der Regierung auffiel, engagierte sich Peter Leibinger eher im Hintergrund. So war er in Gremien des Bundesbildungsministeriums, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und im Arbeitskreis evangelischer Unternehmer tätig.

Leibinger gilt als Innovator und Teamplayer. Er studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart und promovierte anschließend an der University of California in Berkeley. 1992 trat er in das Familienunternehmen Trumpf ein, das er seit 2017 als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Verwaltungsrats leitet.

Der BDI vertritt die Interessen von 39 Branchenverbänden und mehr als 100.000 Unternehmen mit rund 8 Millionen Beschäftigten. Der Verband ist in alle wichtigen wirtschaftsrelevanten Gesetzgebungsprozesse eingebunden und nimmt durch Stellungnahmen und Hintergrundgespräche Einfluss auf politische Entscheidungen.

Die Nachfolge von Siegfried Russwurm, dem amtierenden BDI-Präsidenten, tritt Leibinger in einer Zeit an, in der die deutsche Industrie vor großen Herausforderungen steht. Die Energiekrise, der Ukraine-Krieg und die Folgen der Corona-Pandemie belasten die Unternehmen. Hinzu kommen der digitale Wandel und die notwendige Transformation zur Klimaneutralität.

Es bleibt abzuwarten, wie sich Leibinger in seiner neuen Rolle als BDI-Präsident positionieren wird. Ob er den geräuschlosen Weg seines Vorgängers fortsetzen oder einen konfrontativeren Kurs gegenüber der Politik einschlagen wird, ist noch offen. Die deutsche Industrie erwartet von ihm, dass er die Interessen der Unternehmen in Berlin Gehör verschafft und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellt.

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