September 27, 2024
Neues Militärhilfepaket der USA für die Ukraine

US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine ein neues Militärhilfepaket in Milliardenhöhe zugesagt. Wie das Weiße Haus vor einem Treffen Bidens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington mitteilte, beläuft sich das Paket auf umgerechnet fast acht Milliarden Euro. Es umfasst unter anderem ein weiteres „Patriot“-Flugabwehrsystem, Artilleriemunition, Drohnen und – erstmals – Gleitbomben des Typs „AGM-154“ des Herstellers Raytheon. Der Großteil der Hilfsgüter soll innerhalb weniger Tage bereitgestellt werden, so das Weiße Haus.

Der Besuch Selenskyjs in den USA steht im Zeichen der anhaltenden russischen Angriffe auf die Ukraine. Kiew wirbt seit Wochen um die Lieferung von weitreichenden Waffen, mit denen Ziele tief im russischen Staatsgebiet angegriffen werden können. Die USA lehnen dies bislang ab, da sie eine Eskalation des Konflikts befürchten, die zu einer direkten Konfrontation mit Russland führen könnte. Moskau drohte für diesen Fall mit dem Einsatz von Atomwaffen.

„Wir werden diese Hilfe so effektiv und transparent wie möglich einsetzen, um unser wichtigstes gemeinsames Ziel zu erreichen: eine siegreiche Ukraine, einen gerechten und dauerhaften Frieden und transatlantische Sicherheit“, versicherte Selenskyj in den sozialen Medien. Er begrüßte die parteiübergreifende Unterstützung durch Republikaner und Demokraten und lobte das Ausbildungsprogramm für ukrainische Piloten an F-16-Kampfjets.

Neben dem Militärhilfepaket kündigte Biden für Oktober ein hochrangiges Treffen in Deutschland an. Bei einem Gipfel der Ukraine-Kontaktgruppe sollen mehr als 50 Unterstützerstaaten über die weitere Unterstützung der Ukraine „bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression“ beraten, so Biden. An dem Treffen, das vom 10. bis 12. Oktober stattfinden soll, wird auch Selenskyj teilnehmen.

Der Besuch in Deutschland ist Bidens letzter Besuch als amtierender US-Präsident. Der 81-Jährige hatte in seiner Amtszeit die transatlantische Partnerschaft wiederbelebt, die sein Vorgänger Donald Trump durch zahlreiche politische Manöver beschädigt hatte.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wird sich am Freitag in New York mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem Austausch treffen. Das kündigte Trump an. Selenskyj hatte bereits vor ein paar Tagen ein solches Gespräch mit dem früheren US-Präsidenten in Aussicht gestellt. Trump ließ sich jedoch länger bitten. Der Republikaner steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber und hatte Selenskyj zuletzt öffentlich dafür kritisiert, dass er keinen Deal mit Russland eingehen wolle. Wie die „Welt“ berichtet, traf Selenskyj in Washington zunächst den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden, der dem Ukrainer wenige Monate vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus weitere Milliardenhilfen für sein Land mit auf den Weg gab.

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