Die Meldung über tausende nordkoreanische Soldaten auf dem Weg nach Kursk hat international für Aufsehen gesorgt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, bestätigte das US-Verteidigungsministerium, dass eine „kleine Zahl“ nordkoreanischer Soldaten bereits in der russischen Region Kursk stationiert sei und tausende weitere kurz vor dem Eintreffen stünden. Das Pentagon schätzte die Zahl der von Nordkorea nach Russland entsandten Soldaten auf 10.000 und erklärte, diese würden „wahrscheinlich in den kommenden Wochen die russischen Streitkräfte in der Nähe der Ukraine verstärken“. US-Präsident Joe Biden äußerte sich besorgt über diese Entwicklung. Die Ukraine solle zurückschlagen, falls die Nordkoreaner die Grenze überschreiten würden.
Die Region Kursk, die an die Ukraine grenzt, ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges immer wieder Schauplatz von Kampfhandlungen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, räumte der ukrainische Generalmajor Dmytro Martschenko massive Probleme bei der Verteidigung der westlichen Front in der Region Donezk ein. Es fehle an Munition, Waffen und Soldaten. Die Tagesschau berichtete am 29.10.2024, dass Russland weitere Geländegewinne in der Ostukraine meldete, darunter die Einnahme der Stadt Selydowe.
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea wird international mit Sorge betrachtet. Der finnische Präsident Alexander Stubb kritisierte Nordkoreas Unterstützung für Russland und erinnerte China an seine eigene Position zum Ukraine-Krieg. Der Einsatz nordkoreanischer Truppen laufe Pekings Haltung zuwider, dass es „keine Eskalation, keine Expansion und keine Provokation“ geben sollte. Deutschlandfunk Kultur berichtete über die Ankunft nordkoreanischer Soldaten in der Region Kursk und wertete den Schritt als strategischen Fehler Putins.
Die Entwicklungen im Ukraine-Krieg haben weitreichende Folgen, auch für andere Länder. Wie das ZDF berichtet, kündigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell den Boykott eines von Ungarn geplanten Außenministertreffens in Budapest an, als Reaktion auf die Reisen des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban nach Moskau und Peking. Die Zeit berichtete über die Entscheidung Russlands, den Zugang zu 14 Dörfern in der Grenzregion Belgorod zu beschränken, aufgrund anhaltender Angriffe der ukrainischen Armee.
Die Lage in der Ukraine bleibt angespannt und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge. Die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Kursk stellt eine neue Eskalationsstufe im Konflikt dar und könnte die ohnehin fragile Sicherheitslage in der Region weiter verschärfen.
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