Unter großem Medieninteresse hat in Paris der Prozess im Fall des ermordeten Lehrers Samuel Paty begonnen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, stehen acht mutmaßliche Unterstützer des Täters vor Gericht.
Vier Jahre nach dem islamistisch motivierten Mord an Samuel Paty hat der Prozess gegen acht mutmaßliche Unterstützer vor einem Pariser Schwurgericht begonnen. Am 16. Oktober 2020 wurde der 47-jährige Geschichtslehrer Paty in einem Pariser Vorort von einem 18-Jährigen getötet und enthauptet. Der Täter mit russisch-tschetschenischen Wurzeln wurde von der Polizei erschossen. Das Verbrechen wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft und löste international Entsetzen aus. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/04/prozess-um-mord-an-lehrer-samuel-paty-in-paris-gestartet) berichtet, begann der Prozess unter großem Medieninteresse.
Im Internet war vor der Tat eine Hetzkampagne gegen Paty gestartet worden, weil er im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Diese Hetze soll den Angreifer zu seiner Tat motiviert haben.
Angeklagt sind sieben Männer und eine Frau. Unter ihnen sind zwei Freunde des Täters, die laut Anklage in dessen Pläne eingeweiht waren. Sie sollen ihn beim Kauf von Waffen begleitet haben, einer von ihnen soll ihn auch zum Tatort gefahren haben. Ihnen wird Beihilfe zu einem terroristischen Mord vorgeworfen, was mit lebenslanger Haft geahndet werden kann.
Zu den weiteren Angeklagten gehört der Vater einer Schülerin, die die Anschuldigungen gegen Paty in Umlauf gebracht haben soll, sowie ein Mann, der Videos dazu in sozialen Netzwerken verbreitet haben soll. Diese Angeklagten müssen sich wegen Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung verantworten und könnten mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden. Der Prozess ist bis zum 20. Dezember angesetzt.
Die Tat hat Frankreich tief erschüttert und eine Debatte über die Meinungsfreiheit, den Umgang mit Religion im öffentlichen Raum und die Gefahren des islamistischen Extremismus ausgelöst. Der Prozess soll nun die Hintergründe der Tat aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Der Fall Samuel Paty wird auch in den kommenden Wochen die französische Öffentlichkeit beschäftigen und die Diskussionen über den Kampf gegen den Terrorismus weiter anheizen.
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